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THE AFRO-EURASIAN ECLIPSE
ellington, ellington, johnson, preston, williams, taylor, wood, connors, procope, turney, ashby, gonsalves, carney, benjamin, jones, ellington, rhodes (17.2.1971)
eine anmoderation ohne publikum. marshall mcluhan wird zitiert, die welt wird orientalisch, alle verlieren ihre identität, niemand weiß mehr, wer sich vor die sonne schieben und andere in den schatten werfen wird. ein etwas rätselhafter zugang zum kommenden musikprogramm, gelinde gesagt. die musik wirkt dann viel weniger programmatisch als andere ellington-suiten, die ich kenne. der sound ist einheitlich und ziemlich aufgekratzt. ein durchgängiges rock feel herrscht vor, in das mühelos jazzintrumentierungen integriert werden, auch alte spielweise, knallgeräusche in den saxofonen. wen oder was soll das in den schatten stellen? „chinoiserien“, fragiles porzellan, sieht man bei diesem beswingten polterabend eigentlich in gefahr. und woher kommt der „acht o’clock rock“? hat ellington auf reisen in die westdeutsche tagesschau gezappt? für die behauptung einer suite fehlt eine ausdifferenzierung in sätzen. der jazz hat alles verschlungen, didgeridoos, gongs, porzellan, westdeutsche prime time, rock, afrika und die suitenform. soll einem nur recht sein, wenn man da zuhört. note to self: mehr harold ashby hören.
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