Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Unbekannt oder vergessen: Geheimtipps › Stereolab, ou: The Groop › Antwort auf: Stereolab, ou: The Groop
@hurleyDie neue Platte ist sehr gut. Besser als ich erwartet habe sogar. Geht gut ins Ohr und die teils sehr satten Melodien nutzen sich auch nach mehrmaligen Hören nicht ab.
Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich diesen Thread erst gestern Nacht entdeckt habe. Und ich bin seit 2003 in diesem Forum. Asche auf mein Haupt. Aber ich habe hier viel zu lesen, was sehr gut ist. Danke besonders am Threadersteller friedrich für diese konstante (?) Begeisterung für The Groop.
Ich habe das neue Album vor ein paar Tagen im stream gehört. Die gute Nachricht: Instant Hologram On Metal Film hört sich an wie ein Stereolab-Album von vor 25 Jahren. Die schlechte Nachricht: Instant Hologram On Metal Film hört sich an wie ein Stereolab-Album von vor 25 Jahren.
Man könnte sagen, es ist ein Comeback-Album in Topform, nicht mehr und nicht weniger. Stereolab knüpfen nahtlos da an, wo sie vor vielen Jahren aufgehört haben. Im Vergleich zu den letzten, etwas schwächeren Studioalben (z.B. Chemical Chords) würde ich sogar von einer Rückkehr zu vorheriger Form sprechen. Das ist schön, wenn auch musikalisch nicht unbedingt überraschend.
Freut mich, dass Du diesen Thread entdeckt hast! Ich hoffe, ich habe damals nicht allzu viel neunmalkluges Zeug geschrieben. Stereolab verleiten etwas dazu, da sie selber manchmal auch etwas neunmalklug wirken. Ich hatte mit einem anderen Autoren zusammen in dem von RS-Foris initierten Printmagazin Get Happy!? sogar mal einen längeren Artikel verfasst. Aber auch das ist schon mehr als 10 Jahre her. Ich habe damals natürlich sehr viel Stereolab gehört, in letzter Zeit aber kaum noch. Das neue Album regt aber an, auch mal die alten Alben wieder einzulegen. Jetzt gerade klingt selbst Chemical Chords besser, als ich es in Erinnerung hatte.
Ich hatte Stereolab letztes Jahr in Berlin live gesehen. Das war okay, konnte mich aber nicht restlos begeistern. Vielleicht was das große, nicht ausverkaufte Huxley’s nicht der ideal passende Ort, vielleicht fehlten bei der Musik in Live-Präsentation auch ein paar Feinheiten, Streicher, Bläser, die ich in der Musk von Stereolab für sehr wichtig halte. Ich hatte (auch schon auf den letzten Alben) die zweite Stimme von der leider früh verstorbenen Mary Hansen vermisst. Aber das ist Klagen auf hohem Niveau.
--
„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)