Antwort auf: 100 beste Jazzalben des Rolling Stone, kommentiert

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friedrich

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vorgarten

friedrich
Ich habe Mingus x 5 nicht, habe das Album aber mal gehört und kenne einige Stücke daraus, wenn auch in anderen Aufnahmen und mit anderen Titeln. Better Git It …, Theme For Lester Young, beides von Mingus Ah Um, das mit Bird Calls und Jelly Roll noch zwei weitere Verbeugungen vor alten Helden enthält. Aber dieses Album kommt ja noch. Mood Indigo natürlich von Ellington. Ich glaube Mingus x 5 also so ungefähr einordnen zu können und vermute mal, dass das nicht unbedingt zwingend ist.

ich finde sieben mal mingus in solch einer liste irgendwie übertrieben, er hat sich ja nicht ständig neu erfunden. THE CLOWN und MINGUSx5 sind sehr gute alben, aber ihre nennung (bzw. die vielen nennungen, die mutmaßlich dazu geführt haben) finde ich ein bisschen faul.

friedrich
BB&B kenne ich fast gar nicht. Ich glaube, nur das Titelstück. Sollte ich entgegen meines Vorsatzes, eher aktuellere Musik zu hören, wohl unbedingt mal hören.

ein titelstück im eigentlichen sinn gibt es nicht, die suite hat eine sehr bewegte entstehungs- und änderungsgeschichte. auf der 1958er version arbeitet ellington eigentlich nur mit zwei stücken, dazwischen gibt es verbindungsstücke und dann noch einen abschließenden psalm.

„Titelstück“ war nicht richtig ausgedrückt. Ich habe Come Sunday auf zwei Box Sets, 1 x auf Columbia von 1958 mit Mahalia Jackson und 1 x auf RCA von 1965 mit Ester Marrow. Habe ich aber jetzt auch nur auf dem Cover nachgelesen, nicht nachgehört und nicht mehr gut im geistigen Ohr. Ansonsten Bildungslücke bei BB&B.

Über die häufige Nennung einiger immer gleicher Namen und Titel in solchen Listen hatten wir schon gesprochen. Will ich nicht weiter drauf rumreiten. Aber wenn hier schon „Pork Pie Hat“ genannt wird, bedaure ich, dass Lester Young in der Liste ansonsten gar nicht auftaucht, glaube ich.

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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)