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soulpopeSicherlich eine Scheideweg, den genialen Komponisten, Arrangeur und „Big Easy“ Mastermind Allen Tousssaint als Musiker in den Vordergrund zu rücken …. eigenständig bleibt das Album, indem hier keine Coverversionen im eigentlichen Sinn, sondern neue Skizzen alter Gemälde entworfen werden …. dass dabei trotzdem keine (offensichtlichen) Abenteuer entstehen, mag eine Schwäche dieses Albums sein, für eine gediegene Hommage an das Lebenswerk des Künstlers vor breiterem Publikum reicht es allemal ….
Sehe das relativ ähnlich, ich vermute Toussaint kannte vor allem die Stücke gut (Django Reinhardt, Monk, Strayhorn/Ellington u. Leonard Feather!). Es ist ja nicht so, dass „moderner“ Jazz nicht in New Orleans gehört wurde. Dr. John z.B. konnte mit Miles Davis was anfangen und war (später) mit Art Blakey (und Bill Evans?) befreundet(?). Obwohl der Drummer auf diesem Toussaint Album hier und da etwas an Sonny Greer erinnert. Toussaint kannte sicherlich nicht nur eine Version von „St. James Infirmary“, aber ganz bestimmt die Versionen von Snooks Eaglin und von Earl Hines. Ausgerechnet beim Stück von Jelly Roll Morton spielte Brad Mehldau Piano! Auf dem anderen Toussaint Album gibt es noch ein Stück von Bill Evans (und Stücke von Strayhorn, Mancini, Earl Hines, Ellington, Professor Longhair, Louis Moreau Gottschalk, Earl King). Beim Stück „Bright Mississippi“ höre ich etwas „Lee Dorsey“ raus, weniger Monk sicherlich. Der Track klingt tatsächlich etwas nach Earl Hines, Monk, New Orleans und Blue Note (Sidney Bechet, Lee Morris, Sam Jones, Blue Mitchell?). „Solitude“ am Ende vom Album könnte man mir (vielleicht sogar) als Kenny Burrell verkaufen.
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