Antwort auf: 100 beste Jazzalben des Rolling Stone, kommentiert

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gypsy-tail-wind
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Was für ein schöner Text zu Ayler – danke dafür! Mein Weg ging hier tatsächlich über die blonden Jünglinge und die scheue Stimme, was mich auch wirklich nie an einen Hünen glauben liess … der Punkt zu Peacock ist natürlich auch scharf beobachtet. Aber gell, damals fanden die Leute ja auch Ornette Colemans so melodische, oft sangliche Musik unzugänglich und schräg bzw. falsch … wandelnde Hörgewohnheiten und Erwartungen vermutlich.

Die Gedanken zu Toussaint kann ich alle nachvollziehen. Bei mir lief das Album vor Jahren eine Weile recht häufig, aber den „besondere Funken“ hab ich auch in der Zeit nie gefunden. Allerdings sprach mich das auch durchaus irgendwie an, ich empfinde die Stimmung auch als eine Art Müdigkeit … die vielleicht das unangenehm Nationalistische das ist ja schon eine etwas bricht? Das mit dem Nationalistischen sah ich noch nie, aber auch das finde ich nachvollziehbar – das Album ist ja schon auch eine Art exquisites Objekt fürs Museum, irgendwie die Rokoko-Version von New Orleans-Musik – darüber können auch Ribot oder Byron nicht hinwegtäuschen.

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