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THE BRIGHT MISSISSIPPI
toussaint, piltch, bellerose, byron, payton, ribot, mehldau, redman, henry, killen (19.-22.3.2008)
eine irritation: eins der jüngsten alben in der liste bildet das älteste material in der liste ab, das natürlich aus der prä-album-zeit stammt. zweite irritation: wie brav das ist, und trotzdem einigen menschen so viel wert, dass sie es hier nennen. ein southern-blues-museum, bei dem der leader eigentlich der einzige ist, der entwicklungen von der quelle aus verkörpert, weshalb er hier fast die poppigste stimme ist. daneben gibt es perfekte mimikry (payton), schöne einfühlung (piltch, bellerose [of jeff parker ETA IVtet fame], mehldau, redman) und spielerische distanzierungen (ribot, byron), aber alles von einer solchen gelassenheit, dass man nicht recht versteht, wo der besondere funke sein soll. vielleicht ein oldjazz-album aus rocker-sicht, vielleicht ein analog-fetisch-album für festplattenfüller, vielleicht ein unangenehmes nationalistisches grammy-album, das im eigenen sumpf stecken bleiben soll. ich gerate an meine grenzen und freue mich schon auf albert ayler.
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