Antwort auf: 100 beste Jazzalben des Rolling Stone, kommentiert

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friedrich

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vorgarten

friedrichUnd haben die Mottenkugeln einen doppelten Boden, den ich nicht sehe?

eine der wirkmächtigsten metaphern für schwule sexualität, die geheim gehalten wird, ist das sogenannte „closet“. das auch hier bekannte coming-out ist z.b. eigentlich eine verkürzung von „coming out of the closet“. wenn porter also darüber spekuliert, was motten wildes in den mänteln (im kleiderschrank) treiben, und wozu es da überhaupt mottenkugeln braucht, war für ihn und seine eingeweihten freunde völlig klar, was damit gemeint ist, ganz abgesehen von den „balls“.

Die „balls“ konnte ich mir schon denken, die doppelte Bedeutung von „closet“ kenne ich (meint wörtlich den in den USA typischen Wandschrank, in dem man alles mögliche verstecken kann und wo sich in Kinderzimmern auch nachts die Monster verstecken), aber ich habe das alles nicht mit den „moths“ und den „rugs“ (genau genommen: Teppich, aber spielt keine Rolle) in Verbindung gebracht. Bin dafür halt zu wenig englischer Muttersprachler und zu viel hetero. ;-)

Interessante kulturwissenschaftliche Gedanken! Womit man aber auch an dem Punkt ist, wo selbst Menschen in meiner Umgebung nur noch mit den Augen rollen und genervt sagen: „Aber ich will doch einfach nur Musik hören!“ Aber das können sie ja auch machen.

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“There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.”                                                                                                                                          (From the movie Sinners by Ryan Coogler)