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THE OLATUNJI CONCERT – THE LAST LIVE RECORDING
coltrane, sanders, coltrane, garrison, ali, dewitt, santos (poss), coltrane/ koniarz, drayton (23.4.1967)
wirbel – crash – wirbel – crash, so strukturiert rashied ali die äußerungen des ehepaars coltrane, oder sie setzen diese vorgabe um: kreisender lauf und niederhämmern der linken hand bei alice, langsames luftholen und stoßweises ausatmen bei john. nur sanders hält sich nicht mehr an die vorgabe, in seiner zirkularatmung geht aus- und einatmen inneinanderüber, vielleicht wurde deswegen darüber spekuliert, dass er hier schon auf dem emanzipationstrip ist. wirbel – crash, darin beschwörungen, candomblé (ogunde) und musical (my favorite things), beides exzessformeln. man kann alles ausschneiden, die beiden sanders-soli, mit ihren zweitönigen halalai-fanfaren zwischendrin, alices raserei (eines der wildestens soli, die ich von ihr kenne), das unfassbar schöne intro von garrison zum nicht-walzer von rogers & hammerstein, bei dem der verkehrlärm ausgeschaltet wird, indem man einfach einen kanal abklemmt (den fürs draußen? für die welt?). aber das wirklich verrückte ist, was der leader hier macht, wahnwitzig, mit den aufgewirbelten melodiefragmenten und dem crash der ausführungen, und dann wird er eins mit crashbecken und der übersteuerung der überforderten mikrofone, als spiele er kein saxofon mehr, sondern draht. und als wenn es nichts wäre, findet er aus dieser verdrahtung ganz mühelos wieder heraus. und wir hören ja auch nur eine von insgesamt 4 stunden (2 sets). im harlem der friedensmärsche, in der turnhalle von babatunde, in der die community wieder das trommeln lernt. I simply remember my favorite things. and then I don’t feel so bad.
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