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OM WITH DOM UM ROMAO
leimgruber, doran, burri, studer, romão, stöwsand, wieland (august 1977)
völliges neuland für mich, und sehr überraschend hier erstmal. beim mittlerweile schon zweiten hören finde ich es aber total nachvollziehbar, dass informierte menschen dieses album nennen. auch wenn ich da beim hören immer wieder abgleite, ist das sowas wie das perfekte jazzrock-album: es groovt unter melodischen angeboten, hat sehr viele schöne details, auf die man aber gar nicht achten muss, weil der vibe die vollen 40 minuten trägt und man sofort den raum damit verändert, wenn man diese platte auflegt. dom um romão, eben noch im hollywoodstudio mit sinatra, jetzt untergehakt von langhaarigen weißen kids aus luzern, spielt hier „nur“ percussion, um die sich tatsächlich aber alles drehen darf und die uneitel allem, was sie berührt, leben einhaucht. bei den anderen hört man die vorbilder heraus (ich vor allem liebman und abercrombie), aber warum auch nicht, es sind ja gute vorbilder, und sie spielen überhaupt keine plattitüden, keine formeln, haben schöne themen erfunden und entfernen sich angeregt wieder davon. toll auch, wie martin wieland das aufgenommen hat, ambient und akzent, wie gesagt: man kann dabei staubsaugen, was einwerfen, oder die teure anlage ausprobieren. es war nicht alles schlecht in der zweiten hälfte der 70er.
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