Antwort auf: David Murray

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lotterlotta
Schaffnerlos

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gypsy-tail-wind

vorgarten david murray cuban ensemble plays nat king cole en español (2010) wechsel zum motéma label von jana herzen, das murrays recherche zu coles spanisch- & portugiesischsprachigen songs in argentinien und portugal unterstützt. die besetzung des „cuban ensembles“ ist im netz etwas schwer zu finden, wahrscheinlich:

franck mayea pedroza (tp), mario félix hernandez morejon (tp), denis cuni rodriguez (tb), roman filiu o’reilly (as), aariel bringuez ruiz (ts), pepe rivero (p), reiner elizarde ruano (b), georvis pico milan (dm), braham mansfarroll rodriguez (per). gäste: daniel melingo (voc), juanjo mosalini (band). sinofonieta of sines: joana cipriano (vl), joana dias (vl), joão andrade (vl), maria josé laginha (vl), rui guimarães (vl), gonçalo ruivo (va), joao gaspar (va), rita ramos (cel), catarina anacleto (cel), samuel santos (cel), tiago vila (cel).

musikalisch finde ich das nicht spannend. in so reinen latin-projekten finde ich murray mit seiner time verloren, die pittoresken klangfarben (inkl. gesang) kommen mir oberflächlich vor, und die streicher (fast nur hoch und resonanzarm eingesetzt) wirken auf mich wie beiwerk.

Das Album habe ich auf CD … das Line-Up kann ich daher als korrekt bestätigen, wobei im Orchester wohl jeweils die Lead-Spieler*innen zuerst genannt werden, bevor der Rest alphabetisch folgt: Guimarães und Cipriano (v), Gaspar (vla) und Vila (vc). Das Projekt wurde – analog zum ersten „Cole en Español“-Album, wie Gary Giddins im Booklet schreibt – in Schichten aufgenommen: mit der cubanischen Band reiste Murray nach Buenos Aires (26./27. Juni 2010 im Estudio Fort Music, am 23./24. fanden anderswo in Buenos Aires auch schon Proben statt), die Streicher stammen aus Portugal (Centro de Artes de Sines, 4./5. August 2010), es gab dann einen „Pre-Mix“ in Portugal und dann den Mix in Paris (Studio Davout) und schliesslich Masterin in London, alles im August und September 2010. Und wenn ich grad dabei bin, Giddins nennt auch einige der Solisten: Morejon dürfte im Alllgemeinen die Trompetensoli spielen (sicher in #3), Rodriguez die an der Posaune (sicher in #1), Filiu ist ja der einzige Altsaxer (seinen grossen Spot hat er in #7, in #3 und #4 kriegt man ihn auch zu hören), Ruiz am Tenorsax ist (in #3 und #6) auch zu hören, und Rivera kriegt ein paar Spots am Klavier. Ein Bandoneon (nehme an, das ist bei Juanjo Mosalini) höre ich nirgendwo und es ist im unübersichtlichen Design (leider ein konsistentes Feature von Motéma) auch nicht aufgeführt. Ach so: es gibt eine US-Ausgabe mit „El Choclo“ (mit Melingo) und einem Radio Edit von „Quizás, Quizás, Quizás“ und auf letzterem ist wohl ein Bandoneon dabei. Die europäische CD, die ich habe, enthält nur 9 Tracks, siehe Link unten. Mir gefällt das ein ganzes Stück besser, scheint mir – aber das ist ja konsistent, vgl. auch „Now Is Another Time“. Die Streicher sind die meiste Zeit wirklich nur Kulisse – ganz wie bei den Cole-Alben könnte man nun einwenden. Murrays Arrangements gefallen mir ganz gut und am Sax ist er in ziemlich bestechender Form, auch wenn er mal nur eben ein paar Takte spielt. Ganz grosses Kino ist die Balladen-Performance über „No me platiques“ (ein Stück von Bobby Capo, bei dem nicht nur die erste Phrase an „Unforgettable“ erinnert). Ich hab das Line-Up so gut es geht hier nachgeführt (zwei falsche Links bei den Streichern krieg ich nicht weg, weil es schon Einträge zu den Namen gibt und Discogs die zwangsverlinkt – gerne PN, wenn jemand weiss, wie ich das ohne zu grossen Aufwand bereinigen kann): http://www.discogs.com/release/5580234-David-Murray-Cuban-Ensemble-David-Murray-Cuban-Ensemble-Plays-Nat-King-Cole-En-Español

….die cd habe ich damals geschenkt bekommen, hatte gegenüber einer bekannten erwähnt, dass ich murray schon sehr mag. auf cd fand ich das alles für murray – verhältnisse mittelmäßig, live dargeboten war das allerdings eine ganz andere hausnummer, murray mit dem sax völlig orgiastisch am werk….

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Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!