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vorgarten96
TUTU
davis, miller, miles, holzman, wright, duke, hakim, da costa, reid, urbaniak, li puma/miller/duke, calvi/doell/zobler (6.2.-25.3. 1986)
ist TUTU ein achttausender? schwer zu sagen. ein schickes alien vielleicht, das allerdings sehr fest in seiner zeit sitzt. drum machines, vocal samples, flache aufnahme mit warmem punch, ein sopransax, das nun mehr nach kenny g als nach wayne shorter klingt. funk und reggae, maschinell entkoppelt von den straßen, in denen sie entwickelt wurden und wo sie staub aufwirbeln durften. hier haben antistatische tücher die geräte vorher abgestaubt, damit sie ablenkungsfrei funken.
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mir fällt durchaus vergleichbares aus der zeit ein, herbie hancock mit bill laswell,
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bass music, die helle resonanzkammer für die fragile trompete, die elektronischen peitschenschläge, die kühle hitze der apparatur, und das alte handwerk des maßanzugschneiderns.
Ich kenne nur wenig von Miles nach 1975 und Tutu hatte ich bislang noch nie komplett gehört. Irgendwie kommt es mir aber trotzdem bekannt vor. Ich glaube das hörte man damals irgendwo in Bars oder Läden, vielleicht sogar im Radio, ohne dass ich mir dessen bewusst war.
Wenn ich mir ein 80er Jahre Miles Davis-Pop Album wünschen dürfte: Liebe KI, erschaffe mir ein Miles Davis-Album, produziert von Rick Rubin, instrumentiert nur mit beats, bass, Metal-Gitarre und natürlich Miles‘ Trompete. Und bitte noch ein weiteres Album, produziert von Trevor Horn, nur mit Fairlight-Synthesizer und Miles‘ Trompete. So wie Trevor Horn das mit Grace Jones gemacht hat. „Ladies and Gentleman: Mister Miles Davis!“
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)