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vorgarten
kannst du denn sagen, was für dich das besondere an dorham ist?
Ich höre ihn als sehr lyrische und überaus charismatische Stimme … irgendwo zwischen Bebop und Hard Bop, im Feld, das halt unweigerlich von Miles Davis dominiert wurde. An Chet Baker habe ich bei Dorham echt noch gar nie gedacht – eher vielleicht an Tony Fruscella und andere Figuren aus dem Halbschatten – aber ich verstehe glaub schon, wie man darauf kommt. Der Halbschatten – eine Art Chiaroscuro – ist vielleicht noch eine Eigenschaft, die ich bei ihm höre und schätze. (Und vielleicht fehlt das alles in den Sechzigern schon ein wenig, drum benötigen die Alben mit Joe Henderson, so toll sie auch sein mögen, bei mir immer wieder einen gewissen Anlauf … das Charisma ist da nicht mehr so wirklich da, mich dünkt, es ging bei Dorham etwas verloren. Er gehört ja auch zu den Leuten, die über Jahre allmählich verstummten (wobei er ja nur 48 wurde). Ich bin sehr auf die neue Veröffentlichung mit 1967er Live-Aufnahmen gespannt … auch wenn die leise Enttäuschung quasi vorprogrammiert ist.
Ein weiteres Lieblingsalbum, das überall zwischen die Ritzen fällt, ist „Kenny Dorham Quintet“, zuerst 1954 bei Debut auf 10″ veröffentlicht und auch eine der besten Sessions von Jimmy Heath (und noch ein tolles Portrait auf dem Cover):
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