Antwort auf: Umfrage – Die 20 besten Tracks von J. J. Cale

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stefane
Silver Stallion

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J. J. Cale – Die Fünfziger und Sechziger


[J. J. Cale, Sechziger]

Schon zu seinen High School-Zeiten war J. J. Cale in diversen Bands aktiv, beginnend mit den Country Cousins im Jahr 1955, über The Rockets kurze Zeit später, zu The Valentines, die Ende 1956 zusammenkamen.
Mit den Valentines hat J. J. Cale auch seine erste Plattenaufnahme gemacht, obwohl die Band dann auf dem Label nicht erwähnt wurde. Die Single Shock Hop (b/w Sneaky) – auf dem Label Johnny Cale zugeschrieben – erschien im September 1958, erstaunlicherweise auf dem großen Mercury-Label.

Die zweite Single dann ebenfalls noch im Jahr 1958. Dieses Mal dienten die Valentines als Backing Band für den lokalen Rockabilly-Sänger Al Sweatt. „Let’s Paint the Town Red (b/w I Hate Myself)“ wurde unter dem Namen Al Sweatt with Johnnie Cale and The Valentines auf dem Label Keen Records aus Tulsa/Oklahoma veröffentlicht.

Im Jahr 1959 waren The Starlighters die nächste Band mit Beteiligung J. J. Cales. Hier kreuzten sich die Wege von J. J. Cale auch erstmals mit denen eines gewissen Claude Russell Bridges, dem späteren Leon Russell, der für den Werdegang J. J. Cales auch in den folgenden Jahren noch an der ein oder anderen Stelle Bedeutung haben sollte. Zwei Singles mit Beteiligung von J. J. Cale wurden veröffentlicht: „There’s a Big Wheel (b/w Old Black Joe)“ unter dem Namen Jerry Adams and The Starlighters und „Creepin‘ (b/w Hot Licks)“ als The Starlighters. Beide erschienen auf dem lokalen Oklahoma-Label Wheel Records.

Leon Russell – und auch andere Musiker aus der Tulsa-Szene – zog es nach Los Angeles/Kalifornien, was das Ende der Starlighters bedeutete. J. J. Cale wagte den Schritt nach Los Angeles (noch) nicht. In den Jahren 1960 und 1961 hatte er sein reguläres Trio (mit Bill Raffensperger am Baß und Buddy Jones an den Drums) am Laufen und das Quintette, das in den Jahren 1960 und 1961 jeweils unter dem Namen Johnny Cale Quintette eine Single auf dem Label Chan Records aus Oklahoma City/Oklahoma veröffentlichte.
The Purple Onion (b/w Troubles, Troubles, Troubles) erschien 1960. Der Gitarrensound auf „The Purple Onion“ deutet schon etwas in die Richtung, die J. J. Cale später einschlagen sollte.

Ain’t That Loving You Baby (b/w She’s My Desire) kam im August 1961 heraus, die A-Side eine aus meiner Sicht nicht weiter erwähnenswerte Aufnahme eines Jimmy Reed-Songs für Vee-Jay Records aus dem Jahr 1956.

Im Dezember 1964 folgte J. J. Cale dann doch dem Ruf Leon Russells nach Los Angeles. Dort arbeitete er als Tontechniker in Aufnahmestudios und spielte in Bars und Clubs. Im Lauf des Jahres 1965 schaffte er es auch, einen regelmäßigen Auftritt im berühmten Club Whisky a Go Go auf dem Sunset Strip zu bekommen.

Im Oktober 1965 erschien auf dem Liberty-Label mit Dick Tracy (b/w It’s a Go-Go Place) seine erste in Los Angeles aufgenommene Single. Die A-Side ein Novelty Song, die B-Side eine Art Hommage bzw. Werbung für das Whisky a Go Go.

Anfang des Jahres 1966 war J. J. Cale an einer kleinen Oddity beteiligt, einem Album, das „The Super Duper Record of Super Heroes“ betitelt war und mit Songs über Comic-Helden auf den Teenager-Markt abzielte. The Super Dupers waren als Band des Albums gelistet, dahinter verbargen sich jedoch unter anderem Gregg Allman, Duane Allman, Leon Russell, die frühen Allman-Mitstreiter Mike Alexander und Maynard Portwood sowie … J. J. Cale.

Im Mai 1966 die nächste Single Outside Lookin‘ In (b/w In Our Time), mit zwei von J. J. Cale selbst geschriebenen Songs.

Im November 1966 dann die letzte Single für Liberty: Slow Motion (b/w After Midnight). Die B-Side sollte später für J. J. Cales Karriere noch große Auswirkungen haben.

Anfang 1967 war J. J. Cale dann am Album „A Trip Down the Sunset Strip“ von The Leathercoated Minds beteiligt, einer One-Off-Band, die sich neben J. J. Cale aus weiteren in Los Angeles gelandeten Okies wie dem Singer-Songwriter Roger Tillison, dem Drummer Jimmy Karstein, der später neben J. J. Cale-Platten auch bei Aufnahmen von u.a. David Blue und Joe Cocker beteiligt sein sollte, sowie dem Harmonica Player James Keys Markham, der später auch auf einigen Aufnahmen von J. J. Cale mitwirkte.

Zunächst neigte sich die Zeit von J. J. Cale in Los Angeles aber dem Ende entgegen. Die Aufträge als Tontechniker und auch die Auftritte brachten nicht genug Geld ein, und so ging es für J. J. Cale Ende 1967 zurück nach Oklahoma.
Um das Geld für die Reise aufzubringen, mußte er sogar seine Gitarre versetzen. Und so war erst mal Schluß mit weiteren Auftritten und Aufnahmen, bis er das Geld für neues Equipment zusammen hatte. Ende 1968 schloß er sich dann den Shipman Brothers an, bei denen er auch den wesentlich jüngeren Sänger und Gitarristen Don White kennenlernte, der gerade dabei war seine eigene Band – die Don White Band – zu gründen, der sich J. J. Cale dann im Sommer 1969 anschloß.

„When I came back from California broke, Don gave me a job. He was a country singer-songwriter and he is really good. You know when country music went from strictly country to country boogie? … Don was doing that before anybody. He went to Nashville for a while … and he’s got a couple of songs that would kill you, man.“ (Interview mit J. J. Cale von Derek Halsey, Oktober 2004)
„‚The thing about him was he was cool‘, said White, who grew up in Tulsa and looked up to Cale, even when Cale was a guitarist in one of his bands. ‚No matter what, who he was around, he was always the coolest person in the room. Always.'“ (Interview mit Don White, Tulsa World, Juli 2014)

Und dann kam im August 1970 Eric Claptons Debütalbum heraus, das eine Version von J. J. Cales „After Midnight“ enthielt, das auch als Single veröffentlicht wurde. Das sollte den Lauf der Geschichte für J. J. Cale für immer verändern.

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"Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus)