Antwort auf: Grand Prix Eurovision / Eurovision Song Contest

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herr-rossi
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San Remo-Sieger Olly winkte ab, so dass der Zweitplatzierte als italienischer ESC-Beitrag zum Zuge kam. Glücklicherweise. Lucio und sein Gitarrist channeln nicht nur optisch Bowie & Ronson in der Ziggy Stardust-Ära, klingen dabei aber unverkennbar italienisch. Starke Performance.

Lucio Corsi – Volevo Essere Un Duro

Ziferblat – Bird of Pray

Der ukrainische Beitrag bedient sich auch in den 70s, aber hier lassen sich die Vorbilder nicht so deutlich benennen, es hat was ganz eigenes. Äußerst dynamischer Beitrag, starker Solo- und Chorgesang, und auch hier eine prominente Solo-Gitarre. Keine Ahnung, ob man damit beim großen Publikum punkten wird, aber auf jeden Fall ein künftiger ESC-Fan-Favorit.

NAPA – Deslocado

Eher beatlesk geht es der portugiesische Beitrag an, und das durchaus stilvoll und ohne zu offenkundiges Mimikry.

Der britische Beitrag von Remember Monday, den ich bereits vorgestellt hatte, reiht sich mit seinen Anklängen an Beatles, Queen und ABBA nahtlos ein. Schon faszinierend, als hätten sich die Länder vorher abgesprochen.

Balladen hat der ESC natürlich wieder einige zu bitten, manche pompös, aber plotlos. Montenegro zeigt, wie man es richtig macht – souverän, elegant und mit Top-Produktion:

Nina Žižić – Dobrodošli

Das ganz große Kontratenor-Drama kommt diesmal aus Österreich, vielleicht etwas zu sehr durch Technik beeindruckend, ohne Nemos unmittelbar verständliches Storytelling: JJ – Wasted Love.

Textlich etwas sehr on the nose, dafür melodisch unmittelbar eingängig, ist der sehr französisch klingende israelische Beitrag von Yuval Raphael – New Day Will Rise.

Frankreich selbst tritt ebenfalls mit großer Ballade und einem bewährten Star der jüngeren Generation an – Louane. Bin kein Fan der repetitiven „Maman“-Klage im Refrain, aber natürlich gekonnt dargeboten.

Wenn es um Balladen geht, gefällt mir neben Montenegro am besten der Beitrag des Gastgeberlandes, der mit einer gewissen Leichtigkeit überzeugt:

Zoë Më – Voyage

Einen faszinierenden Beitrag mit komplexer Rhythmik und haunting vocal harmonies liefert schließlich Lettland:

Tautumeitas – Bur Man Laimi

Viel gelobt wird übrigens zurecht, dass diesmal viele Beiträge in den Landessprachen gesungen wird.

PS: Erwähnenswert ist auch der litauische Beitrag. Rock beim ESC ausnahmsweise mal mehr Emo als Demo. Erinnert ein wenig an die dramatischeren Momente von Faith No More.

Katarsis – Tavo Akys

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