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THE CLOWN
mingus, knepper, hadi, legge, richmond, shepherd,ertegun, hiller/dowd (15.2./12.3.1957)
worauf das zuläuft, ist das elend des unterhaltungskünstlers, dem die welt schal wird, und der weiß, das am ende nicht das wertgeschätzt wird, woran er gearbeitet hat. da kann man kurzschlüsse ziehen, doch auf dem cover steht, dass diese geschichte so improvisiert ist wie die musik drum herum. beides spielt mit der passiven aggressivität, die diesem bass ohnehin immer eigen ist, der nie ausschwingen darf, sondern immer nur stiche setzt, ungeduldig, immer vor dem beat. eine band im workshop, so klingen sie auch, körper im nutzraum und nicht auf teppichen, (so einen altsaxsound gibt es ein paar jahre später schon nicht mehr,) mit schroffen vorgaben, aus denen heraus sie sich wieder in etwas vertrautes hineinarbeiten müssen. aus dem kampfsong wird die jahrhundertealte klage. aus den klangforschungen die liedform. irgendwo, auf dem weg, bleibt der punk am türbogen kleben und lässt sich seufzend wieder in die arena ziehen. und stemmt seine nummer.
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