Antwort auf: Creed Taylor

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friedrich

Registriert seit: 28.06.2008

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gypsy-tail-wind(…)
Das fällt also sogar noch in die Zeit der Ellis-Band (und wurde von „Popcorn“ überholt – Brown war ja so produktiv, dass selbst die dann statt „Any Day Now“ geplante Single „The Little Groove Maker Me“ wieder überholt wurde und auch nicht erschien …
Es gibt echt gute Matthews-Tracks in Browns Diskographie, aber interessant finde ich wie gesagt die quasi gegenläufige Bewegung: CTI vom gepflegt smoothen A&M Pop-Jazz zum manchmal ziemlich treibenden Funk (gerade bei Benson, gestern hörte ich u.a. auch „Body Talk“, das geht richtig ab), während Brown quasi vom Ursuppenfunk (der ja wiederum ohne Jazz auch nicht entstanden wäre) zu einem smootheren, durchaus Pop-Anleihen machenden Rhythm & Blues findet … und bei Matthews waren sich Creed Taylor und James Brown offensichtlich einig.

Any Day Now ist ein Burt Bacharach-Song, den ich in der Cover Version von Elvis von 1969 kenne, aber die Erstaufnahme ist noch älter. Nicht besonders originell von JB, das Stück wenig später – vermute ich mal – erneut aufzugießen. Aber darum geht es hier nicht.

Wenn James Brown, Creed Taylor, David Matthews und wohl auch George Benson etwas gemeinsam zu schätzen wussten, dann sicher zum einen einen guten groove und zum anderen ein gutes Geschäft. Idealerweise beides zusammen. Ich denke, eine elegantere und smoothere Spielart von R&B, wie sie sich z.B. im Phillysound und auch bei Motown und Stax zeigte, war damals einfach der Klang der Zeit, an dem man sich orientierte und aus verschiedenen Richtungen näherte.

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“There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.”                                                                                                                                          (From the movie Sinners by Ryan Coogler)