Startseite › Foren › Fave Raves: Die definitiven Listen › Die besten Alben › Eure Album-Top100 › Antwort auf: Eure Album-Top100
irrlichtJazz als erster Hafen und von dort vereinzelt andere Acts entdeckt oder eher langfristig im Jazz voll gelandet?
das trifft es beides nicht so richtig – ich bin mitte der 70er geboren, in den 80ern habe ich charts gehört, war vor allem prince-fan und bin dann um 1990 herum, als prince für mich langweilig wurde, zu abstrakteren funk-sachen übergewechselt, die dann eher jazz waren (das new yorker m-base-netzwerk, steve coleman, greg osby, graham haynes, cassandra wilson, geri allen). gleichzeitig habe ich selbst zeitgenössische klassische musik gespielt (gitarre), hab natürlich auch grunge und hiphop mitbekommen, talk talk ist für mich sehr wichtig (und von da aus geht es ja auch in den postrock, am ende zu radiohead usw.). in den nullern hatte ich eine club-phase, die sich mit umzug nach berlin verstärkt hat. jazz ist da eher zur konstante geworden, aber auch, weil da ja immer auch gegenwärtige impulse verarbeitet werden. was ich gar nicht mag, das ist dann eher meine queere perspektive, sind macho-persönlichkeiten, auch die angeblich gefühlvollen. ich höre da lieber am rand, nicht um mich abzusetzen, sondern weil ich grundsätzlich mit übergangenen oder übersehenen künstler*innen sypathisiere, und die spannend zu entdecken sind. klar, jazz ist in solch einer liste übergewichtig, aber das liegt auch daran, dass da so ein netzwerk ist – wenn man einmal irgendwo einsteigt, kann man schlecht wieder raus (da gibt es irgendwo ein klavier, das einem gefällt, dann ist man plötzlich, wenn man das weiterverfolgt, ganz woanders und in einer anderen zeit, und dort findet man dann das schlagzeug gut usw.).
in den nullern kam noch meine liebe zur brasilianischen musik dazu, vom jazz aus, aber das ging schnell woanders hin. und 2005 bin ich da ein paar wochen herumgereist.
wo haben wir denn überschneidungen oder berührungspunkte?
--