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vorgartenschön, dass du es nochmal versucht hast. und über das cover sollte man wirklich nicht allzulange nachdenken. natürlich höre ich das album völlig anders, vor allem ganz viele momente von großer sanftheit, fast zärtlichkeit, so viele melodien überall (stück nr. 4), aber oft hat es auch etwas sehr zupackendes, fast hypnotisches (wie sich die rhythmische figur im 11. stück entwickelt), um an ende eigentlich bei ellington anzukommen. ich höre vieles, was mir auch sonst im südafrikanischen jazz begegnet, vor allem in der pianistischen tradition, und da gibt es ja eine historische verknüpfung zu ellington (als förderer von abdullah ibrahim). und deswegen dachte ich wohl, dass dir das gefällt. free jazz höre ich da wirklich nirgends.
gypsy-tail-windMakhathini ist ja auch als Heiler („sangoma“) tätig und hat seit 2023 auch ein PhD (Musikwissenschaften oder sowas wohl, wiki sagt nur „music“) … für mich ein Fall, in dem das Konzert, in dem der dort eindrücklich zu erlebende „ganzheitliche“ Ansatz zum Tragen kam. Es gab zwei längere, intellektuell höchst anregende und nachdenklich stimmende „lectures“ zwischen der Musik und in der Musik immer wieder Chants. Alles verschmolz zu einem stimmigen Ganzen, und das Konzert strahlte quasi auf das Album zurück, half mir, dieses für mich neu zu erschliessen.
Autsch! 😩 Habe das Gefühl, mit beiden Füßen ins Fettnäpfchen gesprungen zu sein. Dabei hatte ich eingangs sogar erwähnt, dass ich für dieses Album vielleicht nicht die nötige Hörkompetenz habe. Hätte ich doch nur geschwiegen!
Wir nehmen das Album offenbar sehr unterschiedlich wahr. Ist ja auch okay so. Ich denke, ich hatte Schwierigkeiten, mich darauf einzulassen und die resultierende Unlust führte zu diesem Urteil. Vielleicht ist das Album aber auch einfach nichts für mich. Vielleicht aber später.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)