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vorgarten
gypsy-tail-wind„irgendwas von … müsste auch noch rein“
so war die frage gerade nicht gemeint, eher als kurze selbstüberprüfung – was von den neueren sachen bleibt eigentlich (für mich/ bei mir) – und wie ist das verhältnis zu alten sachen. oder, was du ja auch für dich klar hast: wann werden neue sachen eigentlich zu lieblingsalben, persönlichen klassikern? ich fand es interessant, bei mir noch mal zu schauen, welche begeisterung eigentlich noch da ist oder vielleicht sogar noch größer geworden ist.
Ja, ich weiss – gerade drum ist meine Liste ja auch kurz. (ich will hier echt nicht bockig tun, finde die Idee toll und fand es auch interessant, mir das für mich selbst zu überlegen).
Es ist ja bekannt, dass bei mir neue Sachen oft länger brauchen. Unsere ECM-Strecke, die ja auch schon länger her ist, hat z.B. das Potential, noch einiges in die Ränge zu bringen, aber das dauert halt noch, bis da jeweils der Zeitpunkt erreicht ist, dass ich sagen würde: das gehört jetzt wirklich in die Liste. Und jemand wie Matana Roberts wäre wohl noch drin, wenn es um mehr als die letzten 10 Jahre gegangen wäre. „Coin Coin Chapter 2“ ist von 2013, die späteren erfüllen das Kriterium nicht, auch wenn um „Chapter 3“ herum einzuordnende Live-Erlebnisse prägend waren – nebst einem Konzert mit „Chapter 2“, das noch toller war … der Herr, der dieses und ganz viele tolle Konzerte organisiert hat, sass passenderweise gestern im Neue-Musik-Konzert mit dem Tonhalle-Orchester neben mir und ich hab irgendwann während des Konzerts beschlossen, dass ich ihm mal was schenken muss für all das, was er mir „geschenkt“ hat – aber das sind halt Konzerte, und wenn ein Konzert wirklich grossartig ist, ist es selten, dass ein zugehöriges Album bei mir ganz nach oben vordringt, die Ausnahmen in der Zehner-Liste oben ist Elina Duni. Die anderen auch live gehörten hörte ich entweder erst später live (Risser, Virelles, Borderlands) oder der Abstand von Konzerten zu Album ist gross (Iyer, Akinmusire). Auch eine Feststellung bei mir, über die ich mich gerade neulich mit einem alten Freund unterhielt, bei dem das umgekehrt ist (er geht fast nie raus, hört aber sehr viel Musik zuhause): Musik live zu hören ist mir am Ende in vielen Fällen wichtiger, erlebe ich als prägender, als ein Album zu hören.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba