Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

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friedrich

Registriert seit: 28.06.2008

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gypsy-tail-wind
Im Lauf des Nachmittages noch das zweite ECM-Album von Matthieu Bordenave, nun auch am Sopransax und mit Schlagzeug dazu – was interessanterweise eher dazu führt, dass das alles ätherischer, karger und freier wird als im Trio, wo die rhythmischen Impulse mich tatsächlich an die Musik von Jimmy Giuffre erinnern. Danach noch zwei recht starke Runden CTI (beides Alben, die schon länger hier sind, das von Turrentine lief aber noch nicht oft) und zuletzt CDs 1 und 2 des Frémeaux-Sets von Ellington … vielleicht das beste Ellington-Set, das man überhaupt kaufen kann? Schade, dass die Liner Notes nur in Französisch sind (für mich ein vergleichsweise kleines Ärgernis, kann’s ja lesen, aber halt schon sehr viel weniger sicher/flüssig als Englisch).
Ich bin ja nicht so wirklich das Zielpublikum für CTI (bzw. CTI-Reissues), aber ja friedrich, das Burrell-Album ist wirklich exzellent! Es gibt von ihm auf Blue Note, Savoy, Prestige, Verve, Muse usw. starke Alben, er selbst ist wirklich eine Konstante (vielleicht finden das manche auch langweilig?), aber das Setting von „God Bless the Child“ passt für meine Ohren wirklich perfekt (okay, ich hab noch „Guitar Forms“ vergessen … das solltest Du vielleicht auch mal anhören … und natürlich egal was mit Jimmy Smith, z.B. die zwei superben Alben mit dem damals noch ganz am Anfang stehenden Turrentine, die zu meinen allerliebsten Orgel-Jazz-Alben zählen).

ECM und CTI – das passt wirklich wie A… auf Eimer! ;-)

Kenny Burrell mit Jimmy Smith und Stanley Turrentine kenne ich und Guitar Forms tauchte vor einer Weile in einem BFT von vorgarten auf. Mit „Konstante“ meinte ich, dass KB einerseits bei Midnight Blue und andererseits bei God Bless … in völlig anderem Kontext auftritt, aber als er selbst völlig klar erkennbar bleibt.

Sunflower kenne und liebe ich. Don’t Mess With Mr. T. war (neben Freddie Hubbards Keep Your Soul Together) das erste CTI-Album, das ich je gehört und gekauft habe (damals vom Grabbeltisch bei Zweitausendeins für DM 3,99). Das fand ich anfangs wegen des massiven Einsatzes von Streichern ziemlich gewöhnungsbedürftig, liebe es inzwischen aber auch heiß und innig. Da kann man gut hören, wie Creed Taylor mindestens den 3 ersten ST-Alben für CTI einen quasi konzeptionell jeweils eigenen Sound bastelte. Bei Sugar bodenständiger aber elektrifizierter Soul Jazz, bei Gibraltar Latin Fusion (oder so) und bei Don’t Mess … eine Mischung aus Sexploitation und smoothen Schlafzimmerjazz (oder so).

Über die Ellington-Box hatten wir im entsprechenden Thread schon gesprochen. Ich habe von einer Anschaffung abgesehen, da ich fast alle Aufnahmen schon woanders habe und aktuell auch mehr Interesse habe, neues zu entdecken. Aber an der Ben Webster-Box von Frémeaux kam ich dann doch nicht vorbei. ;-)

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“There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.”                                                                                                                                          (From the movie Sinners by Ryan Coogler)