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Biopics sind ja, wenn sie nicht einen grundlegend innovativen Ansatz verfolgen, zumeist lazy filmmaking. Wenn dann aber zur episodenhaften Heldengeschichte in schicker Kulisse sowas wie der (fiktive) Singalong bei der (fiktiven) Darbietung von „The Times They Are A-Changin'“ in Newport ’64 einfach dazugepackt wird, nur damit Seeger selig lächeln kann und die „Protestbewegung“ einen vorzeigbaren Höhepunkt hat, dann muss man sich schon fragen, wo da der künstlerische Anspruch bleibt, zumal die Szene zu allem Überfluss auch noch schlecht gefilmt ist. Offensichtlich war Mangold die tatsächliche Dylan-Story nicht knackig genug (Wirklichkeitsverdrehungen wie die genannte gibt es reichlich und oft an zentralen Stellen des Films) oder er sieht sich nicht in der Lage, die Fakten ansprechend zu verfilmen. Spräche beides nicht für ihn, und so kommt da jetzt ein halbgarer Film raus, der aus dokumentarischer Sicht bisweilen schmerzhaft und aus künstlerischer Sicht weitgehend unambitioniert ist.
Kurzweilig und gut gespielt war er trotzdem, und damit besser als „Walk The Line“.
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