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Alexandra Grimal – Andromeda
ziemlich genau zwei Jahre sind vergangen, im Dezember 2011 nimmt Grimal zum zweiten und letzten Mal mit einer amerikanischen Starrhythmusgruppe auf… diesmal sind Stars allerdings im selben Alter wie sie… Todd Neufeld (g) und Thomas Morgan (b) spielten in der Zeit auch viel mit Kikuchi, im Trio mit Tyshawn Sorey (dr) gibt es sie auch auf einem Album des Schweizer Posaunisten Samuel Blaser und auf Alben von Sorey und Neufeld… das Duo Morgan/Sorey ist natürlich noch viel mehr aufgenommen worden… Grimal hat diesmal scheinbar ein Set Kompositionen mitgebracht, in denen es um den Sternenhimmel geht, genau wie das Abbauen des Altersunterschieds vielleicht ein Versuch zu verhindern, dass ihr die Kontrolle über die Session entgleitet… Ob das bei Owls Talk passiert ist, ist natürlich im Prinzip egal: wenn Peacock und Motian machen, was sie denken, ist das ja erstmal nicht falsch, zumindest aus Hörersicht; und wenn Grimal und Konitz so verschmelzen, dass man nicht mehr hört, wer wer ist, dann ist ja auch eine Leistung… Aber als Visitenkarte einer aufstrebenden Saxophonistin, ist das Album hier sicherlich geeigneter.
Die Herren auf Owls Talk – Motian, Konitz und Peacock – sind ja schon bekannt dafür, auch mal ein bisschen Räume zu lassen, damit die Musik atmen kann… aber im Vergleich zur Rhythmusgruppe hier sind sie teilweise quasi hyperaktiv, in den ersten zehn Minuten des Albums passt der Gitarrist schon auf, dass das Glöckchen auch wirklich verklungen ist, bis der nächste Ton gespielt wird… und dann erhöht sich die Intensität im Laufe von Cassiopée, dem langen dritten Track, ab dem Moment wo Grimal einsteigt und die Führung übernimmt… und das Energielevel ist eine Weile hoch… und dann wieder ganz niedrig… Das ist schon Musik, die relativ durchgängig gut klingt, sie ist abwechslungsreich, manchmal zu wenig, aber nie zu viel… Man müsste das jetzt drei, vier mal hören, und dann könnte es sein, dass man so richtig reinkommt – scheint mir jedenfalls sehr viel wahrscheinlicher als bei Owls Talk. Aber ich bin mir nicht sicher, ob ich das will.
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