Antwort auf: Creed Taylor

#12442001  | PERMALINK

vorgarten

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j&k, stonebone (1970)

das ist wohl einer der größten hidden treasures der A&M/CTI-geschichte, sollte noch in der 3000er serie herauskommen, wurde dann ein japan-only release (1970) und tauchte danach nur noch als rumänischer bootleg und zum record shop day 2020 wieder auf. dabei ist das musikalisch absolut fantastisch, eine von allen kompliziertheiten befreite groove-musik mit reizvollen harmonischen grundgerüsten (zawinul fällt einem sofort ein, man streitet noch, ob der closer wirklich seine komposition „recollections“ ist). zwei lange stücke, zwei kürzere, viel luft und raum, tate & carter grooven, probieren immer wieder mal was neues aus, ganz lockeres handgelenk; darüber zwei e-pianos mit vielen schönen sounds, hancock und james, die sich nicht in die quere kommen, wie bei miles zu dieser zeit; bensons soli zeigen, dass ihm auch auf längerer strecke nicht die ideen ausgehen; und dann gibt es die beiden posaunisten, die wie aus einer anderen zeit herüberschunkeln. ich habe dieses duo (j.j. johnson, kai winding) nie recht verstanden (ok, sie sind auf reizvolle art sehr unterschiedlich, aber trotzdem: zwei posaunen…), unter taylor tauchen sie ja schon bei impulse! auf, auf CTI/A&M haben sie zwei äußerst ambitionierte alben eingespielt und jetzt diesen superentspannten nachklapp, der vielleicht gar nicht mehr damit rechnet, noch offiziell zu erscheinen. super entdeckung.

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