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atomfriedrich: Gelegentlich gefällt mir durchaus, was Bärtsch mit seinen Modulen macht – er schafft faszinierende Klanglandschaften und spannende rhythmische Strukturen. Allerdings gelingt ihm das für meinen Geschmack nicht immer durchgängig, weshalb mich bislang keines seiner Alben vollständig überzeugen konnte. Ich kenne aber auch nur einen Teil.
Der Weather Report-Auftritt wurde auch fürs Fernsehen mitgeschnitten, ich kenne allerdings nur dieses Video in mäßiger Qualität
Hm? Ich fürchte ich kann das nachvollziehen. Das erste Stück auf SPIN fängt absolut atemberaubend an. Was für ein toller vertrackter groove, der einen sofort mitreisst! Ich verstehe aber nicht, was das Sax da soll. Es erweckt Erwartungen, die aber nicht erfüllt werden. Trotzdem ein tolles Stück! Leider kann Bärtsch diese Intensität nicht so ganz über die gesamte Dauer des Albums aufrechterhalten.
Aber es gibt ja noch andere Alben von seiner Band, davon einige auf ECM und das verspricht eigentlich Qualität.
Nik Bärtsch’s Ronin – Stoa (2006)
Hier im wesentlichen Piano, Bass, drums – auch wenn in den credits eine Bassklarintette auftaucht. Die wird aber überhaupt nicht solistisch eingesetzt, sondern fügt dem Gewebe nur etwas Würze hinzu. Bärtsch’s Band verlässt sich hier konsequent auf den Puls der Musik, den groove, irgendwo zwischen Minimal Music, Krautrock, Keith Jarrett und J.B.’s Ain’t It Funky Now, oder so. Hier wird gar nicht erst der Eindruck erweckt, dass das auf einen Höhepunkt hinausläuft, es ist einfach ein ständiges Pulsieren, Fließen und Wogen. Gefällt mir schon ein Stück besser!
Und da wäre man doch gerne 1971 zur Funkausstellung in die Messehallen gegangen. Ganz schön freies, wildes Zeug spielen Wheather Report allerdings. Kann mir gut vorstellen, wie bekiffte Hippies dazu die Matte schütteln. Aber der Auftritt fand wohl ohne Publikum statt.
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“There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.” (From the movie Sinners by Ryan Coogler)