Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

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thelonica

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VIC DICKENSON – Trombone Cholly

Mich etwas mehr mit der Posaune beschäftigen habe ich eigentlich vor. Es geht mir mehr um den beruhigenden Sound, melodisches Spiel mit anderen Begleitern zusammen, was auf Albumlänge oft erst ungewohnt zu hören ist. Frank Wess bringt hier bei den langsameren Stücken interessante rhythmische Elemente ein, und das funktioniert ebenso bei Stücken, die einen Tick schneller gespielt wurden. Ein Stück hat sogar den Titel „On Revival Day ( A Rhythmic Spiritual)“. Eigentlich kein simples Blues/Swing Album, weil die Musiker mit Jahrzehnten Erfahrung neue Arrangements (auf der Basis von Transcriptions) umgesetzt hatten, die zudem als Sextet nicht so leicht zu spielen sind. Bei „Long Old Road“ merkt man es am gestrichenen Bass von Milt Hinton unter dem Solo von Frank Wess,  der sich die Zeit nahm (als wäre es sein Album), bis ein Übergang für Ray Tunia am Piano geschaffen wurde. Vorweg eine schöne Einleitung von Vic Dickenson am Anfang und Begleitung mit Brushes von Jackie Williams. Die kleinen und großen Tricks des Ensemblespiels sind nicht wirklich sichtbar, also kann man sie sich nur vorstellen. Und bei den Arrangements spielten nicht immer alle und ständig vom Blatt, obwohl Frank Wess, Joe Newman und Milt Hinton das sicher gekonnt hätten.

Ergänzung: Bei Aufnahmen für „LaVern Baker Sings Bessie Smith“ für Atlantic war Vic Dickenson mit im Studio. Er ist wohl dort auf „On Rivival Day“ zu hören.

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