Antwort auf: Idris Muhammad

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vorgarten

Registriert seit: 07.10.2007

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thelonica
Ist ein super schönes, manchmal geheimnisvolles Album. Das letzte Stück „Turning Point“ ist ein bißchen im Big Band Stil gehalten und zeigt ganz gut, dass Idris Muhammad/Leo Morris das auch konnte, möglicherweise sogar noch andere Vorbilder hatte (Sam Woodyard oder Mel Lewis vielleicht?). Spielen im größeren Ensemble war jedenfalls nicht neu für ihn, s. „Hair“ oder The Impressions (mit Orchestrierung von Johnny Pate teilweise).

ich höre mich gerade durch den riesigen output von muhammad 1965 bis 1968 (also vor allem: donaldson- und benson-alben), da wird von ihm immer dasselbe abgerufen, was man gut verstehen kann. jetzt zwischendurch mal wieder TURNING POINT von 1969, und auch da höre ich quasi das gleiche, bis auf den triolischen swing im letzten (titel-)stück, dass @thelonica ja auch anspricht. ich mag das album auch unheimlich gerne, trotz der vielleicht nicht ganz falschen einschätzung auf allmusic, dass es weder „hard grooving“ noch „spacy soul“ ist, aber ziemlich präzise dazwischen… der aufbau ist toll: drei stücke mit je einem solo-feature neben dem leader (erst morgan, dann maupin, dann sparks), am ende dann plötzlich eine abfolge, priester – maupin – morgan- smith, dramatik, swing, eine bewegung ins offene. der spannendste musiker hier ist maupin, finde ich, mit joe-henderson-verwechslungsgefahr, aber ohne licks, immer ein bisschen draußen, eine umaufbahn weiter.

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