Antwort auf: Buddy Guy- Sweet Tea

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zoji

Registriert seit: 04.10.2017

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Hoppla, habe mich vielleicht über noch keine Album-Belobigung so gefreut wie über diese. Auch bzw. umso mehr, weil ich Dich noch nie als bluesinteressiert wahrgenommen habe (evtl. mein Fehler). Und dann weil es sein einziges Album der letzten Jahrzehnte ist, welches bei mir auf einer Stufe mit seinem Frühwerk steht. Mir gefiel immer auch die Metaebene (obwohl ich vielleicht der einzige bin, der die wahrnimmt): Mir ist kein anderes Album von ihm bekannt – kenne allerdings auch längst nicht alle – auf dem er sich so weit aus dem Rahmen seines sonstigen Werkes bewegt. Reicht vielleicht nicht, um vom Traditions-, für mich aber doch um von einem Stilbruch zu sprechen. Das bringt es mit sich, dass er eigentlich nie so ungeschliffen und monoton klang, vordergründig ist das für mich sein unzugänglichstes und wenn man so will am wenigsten kommerzielles Album. Gleichzeitig gibt es aber auch, glaube ich, kein anderes auf dem er so offenkundig einen (zu dem Zeitpunkt vielleicht schon wieder leicht verblassenden) Trend aufgreift wie auf Sweet Tea. Einziges Album, bei dem ich mich anhaltend frage, wie hier im Entstehungsprozess künstlerische und kommerzielle Interessen gewichtet waren. Aber das Ergebnis finde ich auch vorzüglich.

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Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)