Antwort auf: ctte gibt Senf dazu – VÖ-Betrachtungen mit leichtem Prog-Überhang

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Mit der Sortierung der Top Ten bin ich gestern erst ganz fertig geworden. Ich kenne das Podest also inzwischen.
Würde ich jetzt aber Dinge vorzeitig verraten, käme die Redaktion mit einer Konventionalstrafe um die Ecke.

9. The Pineapple Thief – It Leads to This

Letztes Jahr hatte es Bruce Soord solo in die Top Ten geschafft, und das Pfund zum wuchern war dabei die Homogenität der Platte. Mit The Pineapple Thief blickt er zwar auf eine lange Diskografie zurück, aber das Handicap war bisher, dass man sich die richtig starken Tracks oft aus dem Mittelmaß rauspicken musste.

„It Leads to This“ ist auch homogen, sehr sogar. Keiner der sieben Titel fällt ab, alle sind von einem gewissen Schwermut durchdrängt, die rockigeren Sachen sind gemäßigt rockig, die baladesken haben immer auch Dynamik.
Ausufernde Sachen sind diesmal nicht dabei, mit 40 Minuten für acht Songs wäre dafür auch nicht die Zeit gewesen, obwohl z.b das Titelstück einen wunderschönen instrumentalen Schlussteil hat. Aber dafür ist die Band ja ohnehin bestens bekannt.
Das Intro von „The Frost“ ist übrigens ein ganz kleines bisschen bei Kraftwerk geklaut, dabei aber natürlich völlig unelektronisch.

Die Platte hat einen wunderschönen Flow, und ich bin jedes Mal überrascht, wenn sie plötzlich schon zu Ende ist. Und seit Gavin Harrison in der Band ist, der wie ganz wenige seinen Stempel aufzudrücken versteht, sind TPT ohnehin noch einmal kompakter geworden und mit eigenständigem Sound klarer erkennbar. Zumal Soord ja auch, seit der zwischendurch solo Alben macht, seine Songs auf zwei Haufen ablegen kann, statt sie alle mit der Band verarbeiten zu müssen. Und da er nun mal viele Songs schreibt, war das sehr praktisch.

Wer die Band nicht kennt, den könnte das Cover übrigens erstmal auf eine falsche Fährte führen. Das es aber zu dem Album eigentlich hervorragend passt, stellt man dann auch fest wenn man in die Themen einsteigt.

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