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12. Hamferd – Men Guds hond er sterk
Es wird düster und metallisch, dabei allerdings auch sehr opulent, und stammt von den Färöer. Thematisch kann man tief in die Seefahrermythologie einsteigen, man kann es allerdings auch lassen.
Die Schwermütigkeit erinnert ein wenig an die frühen Werke von My Dying Bride, hätte die Band nicht den großartigen Jòn Aldara am Mikro, der traumwandlerisch zwischen Growls und sehr kräftigen Klargesang bis in erstaunliche Höhen wechselt. Deshalb veredelt der Mann auch gleich drei Bands auf einmal, nämlich noch Barren Earth, die ein wenig auf Eis zu liegen scheinen, und eine weitere Band, die ganz eventuell in dieser Liste auch noch auftauchen könnte.
Hamferd sind übrigens gerade mit Sòlstafir getourt, eine geniale Kombi, denn neben den hektischen Isländern wird die Band fast wie ein gesetzter Ruhepol. Vor allem die einerseits zurückhaltenden, gleichzeitig aber sehr mächtigen Drums erzeugen eine enorme Wirkung. Von dem 6 Jahre alten Vorgänger unterscheidet sich das Werk übrigens vor allem durch die erhabene Produktion. Einziges Manko, dass die Songs sich mitunter etwas zu sehr ähneln.
Anspieltipp kann nur das fantastische „Fendreygar“ sein, das ein wunderschönes Intro bekommen hat, wo der Übergang dann ungefähr so schön funktioniert wie bei „In the Air tonight“. Da bleibt einem dann schon einen Moment der Mund offen stehen.
Übrigens ist für mich das Cover dieses Albums das schönste in dieser Liste. Es mischt so schön verschwommen die Elemente, und strahlt bei aller Urewalt der Meere doch eine gewisse Wärme aus. Könnte ich mir hervorragend als Poster hinter Glas vorstellen. Also schon deshalb unbedingt Vinyl kaufen.
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