Antwort auf: blindfoldtest zum jahresende

#12422577  | PERMALINK

vorgarten

Registriert seit: 07.10.2007

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danke fürs weitermachen, @friedrich!

nur kurz zu zwei deiner bemerkungen/ fragen, und morgen dann der abschlusspost.

friedrich
02.07. – Das packt mich sofort. Rechts drums, links percussion, beides greift wunderbar ineinander, dann darüber oder darunter der Bläserteppich, abgelöst durch die akustische Gitarre, die wiederum perfekt zur percussion passt. Großartiges Mit-, Gegen- und Nacheinander aller Beteiligten. Hat das übrige Album auch diese Qualität? Kenny Burrell habe ich nicht erkannt, kenne ihn aber ansonsten auch nur mit der elektrischen Gitarre. Und dass er was mit Gil Evans gemacht hat, wusste ich auch nicht. Die Komposition kannte ich auch nicht, kann sie daher auch nicht erkennen. Kommt mir so vor, als würde ich insgesamt nicht allzu viel wissen.

ich kenne das album schon sehr lange (da wusste ich noch gar nicht, wer gil evans war), habe aber hier dann festgestellt, dass man auch lange jazz hören kann, ohne das album als persönlichen klassiker im schrank zu haben. vielleicht, weil es ein dezidiertes gitarren-jazz-album ist. um deine frage zu beantworten: ja, das übrige album hat die gleiche qualität wie dieser track, allerdings ist das ein konzeptprojekt, das unterschiedliche sounds und genres des gitarrenjazz vorstellt, weshalb jeder track komplett anders ist als alle anderen. es gibt auch ein solostück und kleine besetzungen, nicht immer kommt gil evans mit seiner ganzen klangwolke dazugeschwebt. trotzdem könnte dir das insgesamt großen spaß machen, denke ich.

friedrich
02.09. – Keith Jarrett erkenne ich hier an den ersten paar Takten, noch bevor er anfängt mitzusingen. Jarrett und Haden fast im Duo, der von mir sehr geschätzte Paul Motian hätte hier eigentlich auch konsequent einfach die Hände in den Schoß legen können. Wunderschön. Braucht man eigentlich nicht viel dazu zu sagen. Mich verblüfft, das KJ hier eigentlich genauso klingt wie auch 20-30 Jahre später.

das finde ich interessant. du kannst ihn vor dem mitsingen eigentlich nur an den arpeggien erkannt haben, die er aber 20-30 jahre später nicht mehr eingesetzt hat. hier sind noch deutliche gospel-pop-einflüsse zu hören, finde ich, die aufnahme klingt auch dreckiger. aber dass paul motian nicht nur swingen, sondern manchmal auch einfach schweben kann, ist doch bekannt? ;-)

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