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22. Sòlstafir – Hin Helga Kvöl
Ein bisschen überraschend, dass das lang erwartete neue Werk der Isländer die Top Ten deutlich verfehlt. Durchaus passenderweise im November erschienen ist das schon auch ein starkes Album, aber im Katalog der Band eher im Mittelfeld angesiedelt. Um zu den Glanzleistungen aufzuschließen ist mir das Teil zu hektisch geraten. Es ist auch ihr kürzester Album, und einigen Songs fehlt ein wenig die Zeit um sich ausreichend zu entwickeln. Erst der vierte Track „Sálumessa“ ist eine ***** und repräsentiert das, was „Sólstafir“ eigentlich so unverwechselbar macht, nämlich die großflächigen, ausufernden Instrumentalparts, die sich majestätisch entfalten.
Oft verfällt die Band aber zu sehr in einen nackten und wüsten Vortrag, in dem auch eine Piano Ballade eher ausladend klingt, bevor sie dann die letzten zwei Minuten metallisch den Rest bekommt.
Zum Schluss gibt es noch einen siebenminütiges Meisterwerk mit langem Intro und ziemlich genialem Saxophon und sakralem Chorgesang. In dem viel zu kurzen Finale verpasst man dann leider die Chance, ein 10 bis 12 minütiges Monster zu schaffen, das abrupte Ende dokumentiert zum letzten Mal, dass hier einfach mehr möglich war.
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Ab sofort stelle ich im ctte-Thread meine Top 25 Jahresalben für 2024 vor. Beginnend bei Platz 25 kommen jeden Tag so zwei bis drei Titel dazu. Jeder ist eingeladen sich auch aktiv zu beteiligen.