Startseite › Foren › Fave Raves: Die definitiven Listen › Die besten Alben › Uncut: The 500 Greatest Albums Of All Time…Ranked! › Antwort auf: Uncut: The 500 Greatest Albums Of All Time…Ranked!
jesseblueOkay, wo fang ich an? Die Liste ist mir ehrlich gesagt komplett egal. Ich habe keinen Bezug zu der Zeitschrift, insofern bewirkt die Liste auch nichts bei mir. Zu meinem Schund-Kommentar habe ich alles Wesentliche gesagt. Wer darauf reagiert, ist selbst schuld. Dein „mit der Einstellung können wir das Kommentieren von solchen Listen eigentlich komplett sein lassen“-Satz klingt wie ein trotziges Kind, weil es nicht Beifall bekam. Eine Diskussion also nur, wenn zugestimmt wird? Aber bitte kein Widerspruch. Sonst siehe Zitat.
Erneut: Das habe ich nicht geschrieben, sondern so ziemlich das Gegenteil. Ich habe deine Widerspruch-Posts sogar in Schutz genommen, weil ich es mir vorbehalten möchte, ebenfalls kritische Posts – wie eben den zum Reggae-Gehalt der Liste – abzusetzen. Ich finde es voll okay, wenn jemand – du, ich oder sonst wer – sagt „Ich finde Plätze x, y und z in der Liste kacke“. Davon lebt die Diskussion. Ich habe einen Widerspruch in deiner ursprünglichen Argumentation aufgezeigt, der dir offenbar immer noch nicht bewusst ist. Er wird im zweiten Teil dieses Posts wieder aufgegriffen, danach belasse ich es dabei.
Reggae bedient sich einer ganz anderen Struktur, Rhythmik oder auch Melodie als jene Musik, die bei uns oder auch in Großbritannien populär ist.
Okay, wo fang ich an? Ach ja: Setzen, sechs. Großbritannien ist neben Jamaika das Reggae-Land schlechthin. Die jamaikanische Musikindustrie wurde ab der zweiten Hälfte der 1960er quasi durch Deals mit britischen Labels am Leben gehalten. Wenn es ein Land außerhalb Jamaikas gibt, bei dessen Musikexperten Reggae eine größere Rolle spielen sollte, dann ist es das UK.
Reggae hat außerdem starke Einflüsse aus der westlichen Populärmusik übernommen, die je nach Strömung unterschiedlich gewichtet sind. Über Ska steckt da noch Rhythm’n’Blues drin, manchmal sogar Jazz. Soul ist einer der größten Einflüsse jamaikanischer Musik ab der Rocksteady-Ära, die dann in Reggae überging. Kaum ein Reggae-Gesangstrio, das nicht The Impressions zum Vorbild hatte… Schon vor Bob Marley stürmten reihenweise Reggae-Künstler Ende der 1960er und Anfang der 1970er die UK-Singles-Charts. Auch der Struktur nach sind viele dieser Songs einfach aufgebaut wie Pop-Songs aus dem Westen. Die erste Subkultur außerhalb Jamaikas, die diese Musik für sich entdeckt hat, waren britische Working-Class-Skinheads, for god’s sake. Diese Musik ist bei weitem nicht so exotisch, wie du das hier darstellst. Deine Ausführungen zeugen in erster Linie von Ahnungslosigkeit.
Der Rest deines Posts ist schön und gut, lässt sich aber auf ein banales „Geschmäcker sind halt verschieden“ herunterbrechen. Und genau mit dieser Einstellung wird Diskussion über Musik überflüssig – das ist, was ich von Anfang an meinte. Ist ja alles nur Geschmackssache? Wozu dann das ganze? Aber wir drehen uns im Kreis…
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