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david murray 4tet & strings, waltz again (2002)
das sind – man glaubt es kaum – murrays einzige aufnahmen aus dem jahr 2002. ich hatte bis zur aktuellen erstbegegnung noch nie von dem album gehört oder gelesen, so weit habe ich mich damals also von ihm entfernt. sein neues quartett ist aber eigentlich super: lafayette gilchrist, der eigenartig minimalistisch um die ecke spielt, aber sehr viele unterschiedlichen mittel einsetzt (man hört so die ecke nichols/hope, aber er sagt, dass er vom hiphop kommt), jaribu shahid und hamid drake swingen und kicken sehr dabei, hört sich auch heute noch modern an. murray sucht sich natürlich wieder herausforderungen, hier komponiert er für streicher, hohe und tiefe gegeneinander, in der ersten langen suite fühle ich mich an andrew hill erinnert, ein eigenartig loser swing, mit flächigen streicherblöcken, der solist hängt interessant dazwischen. später wird das aber auch mal lasziv ineinander arrangiert, das funktioniert weniger gut. und ganz am ende fliegt es auseinander. mein eindruck: die suite ist ein auftragswerk, dafür gab es zeit und ressourcen. und dann hat murray noch schnell was zusammengebastelt, damit eine cd daraus wird. sehr viel spaß macht allerdings das quartett, und das habe ich ja später auch live gesehen.
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