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brandstand3000Auflösung 1.1 – 1.5
oha, damit musste ich rechnen
brandstand3000
1.1
mein liebstes. dass kein schlagzeug dabei ist hab ich gar nicht gemerkt, aber so ist die gitarre ja auch gedacht. außerdem ersetzt das rauschen der aufnahme das rascheln der besen. perfekte interprätation. das piano solo finde ich sehr charmant.
freut mich sehr. kanntest du sie vorher? ich glaube, ich nicht. von dem stück gibt es im anderen teil ja auch eine sehr schöne instruentalversion.
brandstand3000
1.2
zweitliebstes. das mädchenhafte der intonation kokett, aber perfekt kontrolliert und mit ordentlich tiefe dahinter. summen und gitarre zusammen ist herrlich, sonst dudelt mir die gitarre fast zu viel, aber vielleicht wäre es ohne auch zu spärlich. auf yt und spotify leider ohne den abgeschnittenen satz: you might as well cut… dafür aber am anfang nicht blöd aufgeblendet.
die version hier ist auch von youtube. es gibt so verzierungen in der stimme, die mit jazz eher wenig zu tun haben, da ist sie sowieso schwer einzuordnen, aber das ist ja auch egal – vielleicht interessant, dass viele versionen hier (vokal und instrumental) von leuten sind, die nur so halb im jazz sitzen. vielleicht hatte wilder selbst auch wenig ahnung vom jazz, aber dafür mehr von ambivalenten situationen. wer die gitarre spielt, weiß ich leider nicht – das zusammenspiel hat hier etwas sehr spontanes, so als würden sie nur proben, finde ich.
brandstand3000
1.3
der gesang ist schon toll. dieses wechseln von fast sprechen zu glockenklaren ausbrüchen. super theatralisch, super künstlich überhöht, super 50s teenage angst. und eine ungewöhnliche stimme.
(hab mir jetzt auch seine version der 1.7 angehört, da wird’s mir schon zu viel, aber ich höre noch direkter eine linie zu marc almond und kevin rowland.)
ja, absolut. habe mir danach einen sampler besorgt, da gehe ich bei vielen sachen nicht mehr mit, aber das ist auf jeden fall eine von vielen queeren verbindungen zu wilder, und ich würde wirklich gerne mal wissen, wie es zu dieser zusammenarbeit kam (wahrscheinlich durch produzenten). für wilder musste das ja eigentlich das tor zur hölle gewesen sein.
brandstand3000
1.4
gefällt mir auch immer besser. die sehen halt sehr brav aus und klingen auch ein bisschen so. aber sehr geschmackvoll und relativ unsentimental.
ja, das trifft sie wohl ganz gut. aber es gibt noch eine eigene intelligenz in diesem gesang, weil er so textbezogen ist. cabaret-jazz.
brandstand3000
1.5
klingt auch sehr geschmackvoll und weiß, wogegen ja nichts zu sagen ist. sehr schöne stimmlage, angenehm lakonisch vorgetragen. und die stelle im arrangement wo es vom kecken vibraphon in die extrem düsteren posaunen (?) geht, ist einfach fantastisch.
ja, du weißt ja mittlerweile, wie das album heißt… die abgründige, aber formal perfekte cool school des weißen weiblichen jazzgesangs, oberflächlich vor allem sexy, darunter (deswegen) pure verzweiflung.
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