Antwort auf: blindfoldtest zum jahresende

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vorgarten

Registriert seit: 07.10.2007

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brandstand3000Also ein Alec Wilder Mix. Toll, wollte schon länger einen haben!

das freut mich! mir war aufgefallen, dass ich mich in diesem jahr ziemlich viel mit ihm beschäftigt habe, aber weil es da nur um kompositionen und einzelne tracks ging, habe ich hier nur selten darüber geschrieben.

brandstand3000
Mir fällt auf: Wilder ist gut, aber ein Hit-Schreiber ist er nicht. Die Songs klingen alle ziemlich gleich, vielleicht weil alles Balladen. Der Instrumental-Teil hört sich da abwechslungsreicher, aber weil keine Hits, erkenne ich da keine Melodien wieder.

interessant. ich habe wilder immer als allesschreiber wahrgenommen, aber jetzt, wo du es schreibst, gibt es wirklich fast nur balladen. „i’ll be around“ und „while we’re young“ sind auf jeden fall jazzstandards mit unzähligen versionen, vokal und instrumental. bei mir haben sich aber auch mittlerweile so 5-6 andere kompositionen festgesetzt. wird dir bestimmt auch noch passieren ;-)

ich hatte immer gedacht, dass das hier hitpotenzial hatte, war aber auch nicht so.

„wilder spent his life looking for cracks to fall through“, hat terry teachout mal gesagt, das bezog sich wahrscheinlich auf den merkwürdigen spagat zwischen u- und e-musik bei ihm, ohne in beiden irgendwie besonders erfolgreich zu sein, aber man kann das auch auf die songs beziehen, die einerseits altmodisch sind, andererseits unter den altmodischen zu eigenartig und auch wirklich schwer zu singen (nicht, weil sie kompliziert wären, sondern dafür den richtigen ton zu treffen)

brandstand3000
Bei den Instrumental 10 weiß ich deshalb erst recht nix, außer dass es zum Ende zeitgenössischer wird.

ich glaube, beide teile sind in chronologischer ordnung.

brandstand3000
#1 und #2 sind die tollsten Sängerinnen. Beim ersten Mal „trouble is a man“ kriege ich Gänsehaut. Bei #2 bei 1:22 klingt’s für mich schief.

ja, das sind interessante und eher unwahrscheinliche wilder-interpretinnen, die meiner ansicht nach alles richtig machen. die interpretationen aus den 40ern finde ich insgesamt sehr viel toller als spätere, weniger kitschig, näher am blues. mildred bailey taucht hier gar nicht auf, dabei hat sie von mehreren wilder-songs in den 40ern referenzversionen aufgenommen (wilder selbst mochte aber andere sängerinnen lieber). das klavier auf #1.1 spielt die sängerin übrigens mutmaßlich selbst.und #1.2 ist zum beispiel ein song, von dem es vielleicht 3 aufgenommene versionen gibt…

brandstand3000
#3 schön rock’n’rollig. Die 50er sind für mich null zeitlos. Total anschlussunfähige Zeitkapsel. Aber hübsch.

sehr frühe 50er, eigentlich noch proto-r&r. große entdeckung für mich, neues männerbild, andere art der popularität, aber auch ein total unwahrscheinlicher wilder-interpret (der r&r ja gehasst hat).von ihm gibt es auch eine ganz tolle version von #1.7 (dem film noir song).

brandstand3000
#8 der Sänger teilt viele Stylings mit Marvin Gaye.

;-)

brandstand3000#9 Mimosa, der Drink? Hammer-Gitarre.

das ist absurderweise ein filmsong. hieraus, mutmaßlich sehr obskur, wilder spielt auch mit – soweit ich das verstanden habe, geht es um zwei ältere zwillingsdamen, eine heißt mimosa.

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