Antwort auf: Ben Webster – The Brute and the Beautiful

#12406027  | PERMALINK

friedrich

Registriert seit: 28.06.2008

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gypsy-tail-wind

friedrich

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Diese – nennen wir es mal so – Komplexität das Klangs fällt mir vor allem bei Bläsern aus der Swing-Ära auf. Webster, Hawkins, Byas, Hodges. In anderem Zusammenhang wurden hier mal die Trompeter Charlie Shavers und Harry „Sweets“ Edison erwähnt. Wobei „Swing“ als Stilbegriff nicht richtig treffend ist, es geht mehr um eine Ära als um Swing in Form von z.B. Tanzmusik. So richtig blühen diese Musiker eigentlich bei Balladen auf, wo sie Zeit und Raum haben, ihre Palette einzusetzen. Ich vermute, dass diese Art zu spielen mit dem Bebop tatsächlich aus der Mode kam.

Weinvokabular ekelt mich sofort aus der Runde … die obige These hab ich hier vor Jahren auch schon mal zur Diskussion gestellt … und erinnere mich dunkel, dass damals nur Gegenwind kam – was mich wiederum zum Nachdenken brachte. Ohne dass daraus etwas geworden wäre

Also, entweder war ich damals noch nicht in diesem Forum oder ich habe Deinen Post übersehen oder ich war damals noch nicht für die Sinnlichkeit des Klanges von Ben Webster und anderen Giganten der Swing-Ära sensiblisiert. Wahrscheinlich aber alles von dem. Im nachhinein kann ich Deine These nur unterstützen! Das ist so! Es gab prä-Bebop offenbar eine klangliche Ästhetik, die später zum großen Teil verloren ging. Eine vielschichtige Sinnlichkeit der Stimme.

Du bist schon länger hier im Forum als ich – aber ja, ich hab das wirklich mal ganz ähnlich formuliert
(Wein vertrag ich seit meiner inzwischen bald ein Jahr zurück liegenden Corona-Erkrankung weiterhin nicht, da ist bis auf weiteres jegliche Liebesmüh eine Direktinvestition in höllischen Kater. Ein, zwei Bier geht, aber mehr auch nicht. Ausser bei Kölsch, da gingen vier, fünf )

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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)