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thelonicaDer Sound aus seinem Saxophon ist sicher einzigartig, gut beschrieben oben. So ganz kam das aber nicht aus der Mode. Charlie Rouse wurde von ihm beeinflusst, auch wenn das nicht sofort offensichtlich ist. Jimmy Heath schätzte ihn auch sehr. Bei Archie Shepp kann ich das nicht genau sagen, lässt sich aber sicherlich was finden. Vielleicht auch noch ein einige mehr, wenn man auf der ganzen Welt sucht.
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Schönes Foto von Dexter Gordon und Ben Webster! Dem „Carlsberg“-Bier nach zu urteilen in Dänemark aufgenommen, wo alle beide eine Weile als Expats lebten.
Nein, so ganz und gar geht so ein Stil selten verloren. Die jeweils nachfolgende Generation oder die danach ist ja damit aufgewachsen und ein bisschen was bleibt immer kleben. Oder sie versucht bewusst, etwas anderes zu machen. Ist ja auch eine Form der Verarbeitung. Und am Ende bekennen die größten Avantgardisten, dass ihre ganz großen Vorbilder Louis Armstrong oder Coleman Hawkins sind. Früher oder später wird alles wiederentdeckt und hervorgekramt. Ich erwähnte wiederholt: James Carter bezieht sich ausdrücklich auf Don Byas. Als der starb, war James Carter noch ein Baby.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)