Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

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friedrich

Registriert seit: 28.06.2008

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vorgartennein, hattest du nicht
ich bin mittlerweile übrigens davon überzeugt, dass man am ende von „it’s easy to remember“ kein auto am deer head inn vorbeifahren hört, sondern dass paul motian diesen sound macht, und nicht nur einmal.

Willst Du mir jetzt auch noch diese schöne Illusion zerstören? ;-)

Ich habe es gerade mit Kopfhörer noch mal nachgehört. Easy To Remember bei etwa 7:05 min. Da bewegt sich ein wie aus der Entfernung kommendes leises Rauschen durch den Raum, ein bisschen von rechts nach links. Dann hätte Paul Motian hinter seinem Schlagzeig schon sehr beweglich sein müssen! Da Jarrett in den liner notes schreibt, dass in dieser warm and humid night neben den Publikum im Raum auch noch Zaungäste auf der Veranda mithörten, gehe ich davon aus, dass die Fenster und Türen geöffnet waren. Das Deer Head Inn liegt ja direkt an einer Landstraße. Da scheint es mir fast unvermeidlich, dass ein vorbeifahrendes Auto auch auf dem Band landet und es scheint mir auch plausibel. Aber nichts genaues weiß man nicht. Paul Motian können wir nicht mehr fragen und der Fahrzeughalter ist sicher auch nicht mehr zu ermitteln. So oder so wäre es für mich die schönere Erklärung.

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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)