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vorgarten
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keith jarrett, gary peacock, paul motian, at the deer head inn (1992)gleich nochmal. das ist, so wie es zusammengebaut ist, schon ein meisterwerk. quasi für jedes stück auf THE OLD COUNTRY gibt es hier ein komplement, das einfach nochmal ein paar facetten aufregender ist. und es entsteht der (vielleicht montierte) eindruck eines besonderen abends. was ich auf dem gesamten material aber vor allem höre, ist, was für ein toller jazzpianist jarrett im ganz klassischen sinne ist. er swingt, hört zu, hat permanent ideen, vermeidet routine – und er versteht das material (den witz, die sillyness, die tragik, das funktionale).
Einerseits freut es mich sehr, dass At The Deer Head Inn hier so viel Zuspruch erfährt. Andererseits tut es mir fast schon weh, dass dieses, mein Album hier von anderen Hörern gekapert wird. Ich habe es damals zufällig entdeckt, mir ist es mit der Zeit ans Herz gewachsen, nur ich habe diese besondere Beziehung zu The Deer Head. Zwischen mich und The Deer Head Inn, da passt kein anderer.
At The Deer Head Inn ist doch eigentlich nur eine Fußnote im Oeuvre von Keith Jarrett. Was interessiert Euch daran? Könnt Ihr nicht einfach die geheiligten Meisterwerke wie At The Blue Note oder die anderen Standards-Alben hören und mich und The Deer Head in Ruhe lassen?
Na ja, zugegeben bin ich ja selber schuld. Warum musste ich auch groß herausposaunen, was für eine tolle Platte das ist?
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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)