Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

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gypsy-tail-wind
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Danke für den Fonda-Hinweis … da bin ich interessiert! Die diskussionslose Inklusion von Smith in die „Schule“ finde ich übrigens ein wenig … irritierend, denn ich finde das alles andere als einen klaren Fall, oder anders gesagt: ich denke es gibt viele Alben, bei denen ist der Fall klar, aber eben auch Aufnahmen, auf denen er mit einer Klarheit spielt, wie wenig Raum für Rätsel lässt. Aber das müsste ich alles auch mal nachhören … Wadada hören, Geri Allen hören („Maroons“ kann ich bisher nicht würdigen, bei den ersten Annäherungen in den 90ern klappte es mit den Blue Note-Alben gar nicht, nur „Twenty-One“ blieb hängen, aber jetzt auch nicht besonders geschätzt … das ging dann auf Umwegen, z.B. über Buster Williams Trio-Album „Houdini“ von 2001), Oliver Nelson hören, Bechet ab 1923 chronologisch hören, Louis Armstrong chronologisch hören, Coleman Hawkins chronologisch hören, die Commodore-Mosaics hören … das sind wohl – von Allen und Smith abgesehen – alles solitäre um nicht zu sagen: solipsistische Unterfangen.

Was Bechet angeht: doch, ein paar 10″-Alben kaufen ist da definitiv eine gute Idee. Die Musik ist ja schon recht gleichförmig … die Session mit Kenny Clarke wäre ein Favorit, aber da scheint es keine 10″ zu geben (nach späteren kompletten 12″ habe ich nicht geguckt, die sind bei Vogue aber auch nicht besonders sammelnswert). Hier die Infos aus meinem Inlay zur 4-CD-Box:

CD 1 # 9–14 – Paris, October 20, 1949
SIDNEY BECHET AND HIS ALL STAR BAND: Bill Coleman (t), Bechet (ss), Frank „Big Boy“ Goodie (ts), Charlie Lewis (p), Pierre Michelot (b), Kenny Clarke (d)
Originally released on Vogues 45s V.5017 (#9/10), V.5018 (#11/12) and V.5019 (#13/14); US release of
#13, 14 and two of #9–12 (re-titled „Blackstick“ and „Klook Klux Klan“) on Dial 301 „Sidney Bechet’s
Blackstick“ (1953), which also included CD1#21, CD2#1, CD2#3 and CD2#9.

Die Dial 10″ ist vermutlich viel zu teuer und taucht eher nicht in Europa auf, plus da fehlen auch zwei der sechs Stücke – und die Umbenennungen der zwei anderen sind auch super toll … was zum Teufel! (Klook hätte eine Klage wegen übler Nachrede anstrengen sollen, mindestens).

Von der – tollen, ich hörte die vierte CD dann später gestern doch noch – Session mit Lil Armstrong, die da auch mal singt, gibt’s eine komplette Ausgabe (mit alternate takes, die in der CD-Box fehlen), aber das ist halt genau so eine, die echt nicht schön ist. Das hier sind die LP-Ausgabe: 10″: „New Orleans in Paris“ (Vogue LD. 094); 12″: „New Orleans Days“ (Jazz Legacy JL. 93, 1979).

Von den Alben mit Luter müsste ich mal genauer gucken, es gibt schon ein paar Highlights zwischendrin und Du könntest ja wenigstens nach einer LP mit einem solchen suchen … ich hab aber die Stücke, die am ehesten in Frage kommen, nicht markiert/gemerkt, weil ich das gestern einfach am Stück durchhörte … es sind ein paar Standards dabei, die auch von modernen Leuten gespielt wurden, aber auch altes Zeug, was Bechet mal allein mit Rhythmusgruppe spielt (er singt auch ein, zweimal ganz charmant) …

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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #162: 8.4., 22:00; # 163: 13.5., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba