Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Eine Frage des Stils › Blue Note – das Jazzforum › The Necks – minimal jazz from down under › Antwort auf: The Necks – minimal jazz from down under
Ich bin nach vier Durchläufen aktuell noch etwas unentschlossen. Ich liebe nahezu alles mir Bekannte, was The Necks je gemacht haben, umso mehr habe ich mich auf „Bleed“ gefreut.
Auf der Habenseite: Direkt der herausragende Klang, der für die Ästhetik des Albums ungemein wichtig ist. Ich mag die sinnliche, hingetupfte Herangehensweise, den Hall, allgemein die intensive Ruhe des Werks sehr und fühle mich am ehesten an Teile von „Unfold“, aber auch an an „Lovelock“ des Meisterwerks „Three“ erinnert. Man dachte auch dort, dass vergleichsweise wenig passiert (selbst für Necks Verhältnisse), mit genug Aufmerksamkeit und guten Kopfhörern ist da aber so viel an feiner Bewegung. Die von @atom beschriebenen Räume nehme ich auch wahr, man geht emotional immer wieder durch Türen und es ist faszinierend, wie alle paar Minuten ein neues, kleines Kapitel beginnt. Für mich hält der Sog für etwa dreiviertel des Albums an.
Mit dem Übergang, der klingt, als würde man dem dissonanten Klirren von „Rum jungle“ aus der Entfernung lauschen, geht das Album dann aber in einen Teil über, der mich ab etwa Minute 30 für gut ein Viertel der Laufzeit ziemlich kalt lässt (btw. ein ähnliches Problem, was ich mit dem aktuellen Album von Kali Malone habe). Ich hatte schon mit dem Orgelsound von „Bloodstream“ hier und da meine Probleme, aber hier wirkt das Klangbild auf mich schlicht klobig und bricht die sehr dezente Atmosphäre. Die letzten Minuten mag ich dann wieder, auch, wenn das Ende doch etwas lieblos wirkt.
Wird natürlich noch Dutzende Male gehört, bin gespannt, wie es sich entwickelt.
--
Hold on Magnolia to that great highway moon