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Das passt hier rein:
Beutestück Nummer 2 aus meiner Tauschaktion im 2nd-Hand-Laden.
Paul Desmond – Summertime (1969)
Produziert von Creed Taylor, arranged by Don Sebesky – das kann verschiedenes bedeuten: Die Grenze zwischen elegantem Hochglanzjazz und mit Zuckerguß überzogenem Muzak ist schmal. Das ließ mich zunächst zögern, nach Probehören griff ich aber zu. Diese Platte streift mit der Schulter auch mal ganz leicht die Grenze zum Muzak, so wie die späteren von Creed Taylor produzierten Alben von A. C. Jobim es auch mal tun. Aber im Kern ist das eine sehr elegante späte Bossa Nova-Platte* mit dezent unterstützender Orchesterbegleitung – und zwar ohne Streicher. Das Orchester mit Top-Besetzung (an den Posaunen J.J. Johnson, Urbie Green, Kai Winding u.a. ), ebensolche ryhthm section (auf 4 tracks Herbie Hancock und Ron Carter, außerdem Joe Beck, Bucky Pizzarelli, Airto Moreira, Leo Morris aka Idris Muhammad u.a.).
Eigenartiges Programm, sicher auch Paul Desmonds schrulligem Humor geschuldet: Autumn Leaves, Someday My Prince Will Come, ein Stück von Louis Armstrong, 2 Themen aus Filmen, ein paar Originals und natürlich das Titelstück von Gershwin. Das alles bossa-fiziert* – und es funktioniert nicht nur, es klingt auch sowohl locker als auch originell! Einzig auf Ob La-Di Ob La-Da als Bossa hätte ich verzichten können. Ach ja, Paul Desmond selbst natürlich mit seiner unverwechselbaren Stimme auf dem Altsax, ein Klang wie Porzellan, Vanille-Eis, trockener Martini, …
Apropos Creed Taylor, im gleichnamigen Thread hatte ich vor einiger Zeit das Projekt einer Doku über ihn erwähnt. Der Film ist 2022 fertiggestellt worden und kann hier angeschaut werden: Creed Taylor- The Music Came First. Das erwähne ich aber auch noch mal im Creed Taylor-Thread.
*Edit: „alles bossa-fiziert“ nehme ich zurück. Dieser Eindruck war dem ersten, nicht besonders aufmerksamen und wohl auch unvollständigen Hören geschuldet. Es gibt einiges bossa-fiziertes auf Summertime, aber auch Stücke mit anderem – äh … – flavour. Natürlich Cool, etwas afro-kubanisches und dann gibt es natürlich auch die eleganten Bläserarrangements von Don Sebesky.
zuletzt geändert von friedrich--
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