Antwort auf: David Murray

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vorgarten

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barbara dennerlein, junkanoo (1996)

auf dennerlein kann ich mir nach wie vor überhaupt keinen reim machen. gute sounds (über midi erzeugt), auch kompositorisch ambitioniert – eher richtung larry young natürlich, nicht jimmy smith. aber ich höre sehr viel nachgemachtes oder nachempfundenes, während gleichzeitig so leute wie dennis chambers oder der gitarrist mitch watkins nicht so in die orgeltradition passen. ein jazzstar aus deutschland, an dem man in den 90ern nicht vorbeikam, vor allem, weil ja zunächst enja, dann verve sehr viel investiert haben, um sie international an ein publikum zu bringen. allein auf diesem mittleren der drei verve-alben sind randy brecker, murray, don alias, david sanchez, thomas chapin (!), howard johnson und frank lacy dabei, auf dem davor roy hargrove und mark sim. murray spielt hier auf 5 von 9 stücken mit, manchmal auch nur im bläsersatz versteckt. er ruft das übliche ab, nicht mehr. und dennerlein selbst hebt für meine ohren nie ab, entwickelt nichts, hat für mich kein feuer und keine dringlichkeit. damals habe ich mich richtig aufgeregt, mich gefragt, wie es sein kann, dass sie mit solchen leuten spielen kann, als sensation inszeniert, wo doch so viele gute leute irgendwo durch ohne plattenvertrag durch die welt tingeln – das war wohl auch ziemlich sexistisch gedacht, sie kann ja was, das hört man.

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