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long goodbye – a tribute to don pullen (1996)
ein wirklich ernsthaftes hommage-album an den bereits im vorjahr verstorbenen don pullen, mit dem alle hier (murray, d.d. jackson, santi debriano, j.t.lewis) eine eigene geschichte haben. ernsthafte hommage nicht nur im sinne, dass es gut ist, dass pullen-kompositionen aufgefrischt werden, dass auch jacksons eigene stücke (aus der zeit, als er bei pullen gelernt hat) hier perfekt reinpassen – sondern weil sich die band in einen adäquaten rausch spielt, der dramaturgisch tatsächlich, wie ich schonmal schrieb, einer zunehmenden beschwörung gleicht – vom zärtlichen anfang bis zum anklopfen im himmel – und einer zutiefst melancholischen schlussnummer. sehr viel gänsehaut hier, der verlust wird spürbar, auch für diese form der musik.
das ist auch ein abschied für murray vom langjährigen label DIW. sein produzent kazunori sugiyama wickelt seine japanischen arbeitsbeziehungen ab und kümmert sich ab 1998 vor allem um tzadik. murray landet recht weich bei justin time, wo d.d.jackson vorher schon war, es gibt auch eine gemeinsame weihnachtsnummer fürs alljährliche kompilationsalbum. bis zum ende der nuller jahre scheint er seine eigenen sachen dort exklusiv aufzunehmen.
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