Antwort auf: The Necks – minimal jazz from down under

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vorgarten

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töne von einem nicht mehr ganz taufrischen klavier. atmen, schnaufen. beginn in der besenkammer. der sechste oder siebte akzent von zwei tasten tönt, bis er stirbt. aushaucht. nach ein paar minuten kommen andere töne aus anderen quellen hinzu, die des klaviers werden behandelt. flächen, echos, hall. dazwischen immer wieder schnaufen. alles ist ganz ruhig und leise, aber es gibt keine stille. die klänge verwesen, geben ihre substanz an die atmosphäre ab. komposition und dekomposition. kompost. und dabei bleibt es. keine wand diesmal, keine steigerung, kein hochplateau. die einzelnen klänge kommunizieren wie in einer zoom-galerie, hören aufeinander, antworten aber zeitverzögert, fallen sich unabsichtlich ins wort, haben vergessen, den ton an- und auszumachen, sind verkapselt. es gibt einen grundton, der übrigbleibt, auch wenn die erzeuger ausbluten. die necks sind wieder im minimalismus von MOSQUITO und SEE-THROUGH angelangt. mit neuer technik. sie werden zu geistern ihrer kunst, wie von einem algorithmus zu- und abgeschaltet. schweres schnaufen und entköperlichung. sie müssen nicht unbedingt was sagen. ich muss nicht unbedingt was schreiben. hört irgendwo auf: BLEED (2024).

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