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live at the village vanguard (1995/2000)
murray in new york mit hilton ruiz, kelly roberty und pheeroan aklaff. standardausstattung von murray live, der normalfall: ein tenorsax (und eine bassklarinette), ein klavier, ein bass, ein schlagzeug. genauso habe ich ihn damals auch gesehen (mit anderen musikern). das material wird vom geglätteten elektrofunk wieder ins akustische zurückübersetzt („the desegregation of our children“, „acoustic octofunk“ von JUG-A-LUG), dazu kommt zwei klassiker aus dem murray-buch, „red car“ (ein blues) und „hope/scope“. das ist so genau mein ding: klare verabredungen und freigeistige abwege, die band hat den sound und den club im griff und gleichzeitig machen vier individualisten ihr ding und lassen sich endlos und für sich studieren. ein großes glück, murray mal mit ruiz zusammen zu hören, der von gospel bis cecil taylor alles abrufen kann, was das instrument bis dato hergibt, und damit so eigenwillige plateaus und spitzen baut, dass die anderen völlig anders auf ihn reagieren wie auf den leader, und dabei in seine latin-trademarks nur dann fällt, wenn es den zusätzlichen kick braucht. blues, ballade, funk, free – das kommt aus einer quelle, changiert die ganze zeit zwischen in und out, und lässt noch die stimmung des abends hinein. für mich eine ganz große kulturleistung. und das meisterwerk ist die ballade.
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