Antwort auf: David Murray

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vorgarten

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özay, antiquated love (1994)

1995 gibt es meinerseits eine schmerzende lücke, murray mit der rhythm section von steve lacy (few, avenel, betsch), FLOWERS AROUND CLEVELAND auf bleu regard, kostet derzeit 60 euro aufwärts plus versand, wird aber überall in den höchsten tönen gelobt. wer die mal in die finger bekommen sollte…

derweil eine mir unbekannte sängerin mit erster-klasse-band, schon im juni 1994 aufgenommen, wie ich jetzt erst gelernt habe. und dass özay fecht, hauptdarstellerin von 40 QM DEUTSCHLAND, auch eine karriere als jazzsängerin hatte (hat? habe in berlin, wo sie lebt, noch keinen auftritt von ihr mitbekommen), war mir wirklich völlig neu. selbst produziert, mit hilfe von chico freeman, der sich den sax-job mit murray teilt, in brooklyn aufgenommen, mit aklaff und dem ebassisten calvin jones als rückhalt und lightsay (bei den murray-tracks) und jackson (bei den freeman-tracks) am klavier. alle halten sich ungewöhnlich stark zurück, murray explodiert einmal kurz, jackson auch, aber alles schmiegt sich behutsam um die interessante stimme, die eher cool daherkommt. späte-peggy-lee-vibes, aber auch ein interessantes vibrato, das aus einer anderen gesangstradition kommt – zweimal singt sie auch auf türkisch, im schönen duett mit jones z.b., der dafür einmal an den akustischen bass wechselt. das ist sehr interessant, passt nicht hundertprozentig, ist aber für mich alles völlig unerwartet. und ganz am ende kommt noch billy bang, wie aus dem nebel.

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