Antwort auf: David Murray

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vorgarten

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d.d. jackson, peace-song (1994)

jacksons debüt und ein gastspiel von murray, der zu der zeit mit dem kanadischen label justin time anbändelt. auch die beiden weiteren musiker, john geggie (b) und jean martin (dm) sind aus kanada und gut auf jackson eingestellt. die musik ist recht einfach zu beschreiben, die grundlagen sind klassischer hardbop, woraus sich die soli von jackson und murray eine freie bahn brechen. die reibung ist einkalkuliert und meist reizvoll, jacksons lehrer don pullen hat klare spuren hinterlassen: rhythmisch explodierende cluster, spielerische blues-referenzen, außerdem höre ich noch einen jarrett-einfluss in bestimmten gospel-arpeggien, warum auch nicht. mit mitmusikern, die einem in all dem folgen können, macht das spaß und verblüfft auch immer wieder, und murray passt da natürlich perfekt hinein. tatsächlich scheint er mir sogar ziemlich inspiriert. und das alles ist dann vielleicht doch zu einfach beschrieben, denn gerade die ruhigen passagen haben eine schöne tiefe und sinnlichkeit, die gar nicht den verdacht aufkommen lassen, dass sich jemand hier aus einer trickkiste bedient. und sinnlich sind die forcierten eruptionen ja auch. und „seasons“ ist in seiner einfachheit ein solch fantastischer song, dass ich – nicht nur in den emotionalen soli – wirklich höre, wie hier die fackel des pullen-adams-quartetts weitergetragen wird. warum ist d.d.jackson danach kein star geworden?

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