Antwort auf: Fleetwood Mac – Tusk (1979)

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kingberzerk

Registriert seit: 10.03.2008

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Over & Over ****
The Ledge ****1/2
Think About Me ***1/2
Save Me A Place ****
Sara ****
What Makes You Think You’re The One ****
Storms ****
That’s All For Everyone *****
Not That Funny *****
Sisters Of The Moon ****
Angel ***1/2
That’s Enough For Me ****1/2
Brown Eyes *****
Never Make Me Cry ***1/2
I Know I’m Not Wrong ****
Honey Hi ****
Beautiful Child ****
Walk A Thin Line *****
Tusk *****
Never Forget ***1/2

Als das Album erschien, war ich zwölf und ich dachte nur: was kommt denn wohl bitte nach „Rumours“? Hatte sogar die weiße Pressung.
Überrascht war ich wegen des komplett anderen Charakters, und einerseits war ich froh, dass einige Stücke ähnlich waren wie jene auf „Rumours“ (Think About Me, Sara, Never Make Me Cry, Sisters of the Moon), andererseits war das andere interessant krass und trocken (The Ledge).

Klar musste das mit Lindsay Buckingham zu tun haben, aber dennoch schien die ganze Band mitzugehen. Im September las ich nun „Play On“, die Memoiren von Mick Fleetwood, und es geht alles genauso auf.

Fleetwood berichtet, Lindsay Buckingham sei nach „Rumours“ auf der Suche nach the edgy stuff gewesen, habe Talking Heads gehört und auch diverse Folk Punk Vorgänger von Violent Femmes und wollte gern weiter, und genauso hat sich das damals angehört, auch wenn ich Folk Punk erst später kennengelernt hatte, aber ich kannte diese Art des Weiterentwickelns schon vom White Album der Beatles.

Nun bin ich überhaupt nicht auf Westcoast Sound, kann noch immer nichts mit Donald Fagen anfangen und Steely Dan und fahre auch nicht mit dem Auto am Pazifik umher, aber der Inhalt von „Tusk“ vermittelt sich mir noch heute. Wären „Sara“ und „Think About Me“ von irgendeiner anderen Band: Würde ich nicht hören. So geht’s mir auch mit „Honey Hi“. Normalerweise steige ich bei Songzeilen wie „You were sweeter than vine“ sofort aus und das war’s dann – so aber kann ich das gut tolerieren. „Brown Eyes“ finde ich noch immer so hypnotisch wie einst, „That’s All For Everyone“ ist wohl eines meiner Lieblingsstücke überhaupt und ich glaube, Fleetwood hatte sich auch in „Play On“ über den Sound geäußert und welche Absicht dahinter war. Hab’s aber vergessen und seine Memoiren wieder zur Bücherei gebracht.

Wie Ringo Starr schon über das White Album sagte: „There’s a lot of information in it.“ Genau das Gefühl hatte ich damals zu „Tusk“ und hab’s noch heute. Unvergesslich die Klassenfahrt von Norddeutschland nach Obertauern beim Abschluss-Discoabend, als „Tusk“ aufgelegt wurde und alle außer vielleicht mir hatten nur ein „WTF?“ in den Augen. Dann machte einer der Nichttänzer den Anfang und begann einen einsamen Indianertanz, der zur Polonaise anschwoll und alle ab durch die Halle.

zuletzt geändert von kingberzerk

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Tout en haut d'une forteresse, offerte aux vents les plus clairs, totalement soumise au soleil, aveuglée par la lumière et jamais dans les coins d'ombre, j'écoute.