Antwort auf: David Murray

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gypsy-tail-wind
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Body and Soul (1993) | Ich habe hiermit keine problematische Vorgeschichte – neben „Ming“ und „The Hill“ war das eins der Alben, das ich schon vor 25 Jahren gezielt gesucht habe, vermutlich weil’s im Penguin Guide gut wegkommt (nicht überprüft) oder auf Organissimo mal empfohlen wurde? Jedenfalls ist mit Sonelius Smith ein Pianist dabei, den ich damals nur von den Wildflower-Sessions her kannte (später kamen neben mehr Murray-Alben noch welche mit Andrew Cyrille auch für Black Saint und vor allem seine Aufnahmen mit Roland Kirk dazu, zudem mit Shamek Farrah). Dass er Drummer Warren Smiths Bruder ist, weiss ich seit gerade eben. Sein Spiel ist nicht so speziell wie das von Burrell, nicht so verwurzelt wie das von Hicks, aber auch nicht so oberflächenglänzend wie das von Lightsey – mir gefällt seine eher dunkle Tonlage ziemlich gut. Weniger gut ist das Gastspiel von Taana Running, die im Titelstück mitsingt (und die seltsame Zeichnung für „A Sanctuary Within“ gemacht hat). Dafür ist mit Wilber Morris am Bass ein hervorragend passender alter Bekannter dabei, und mit Rashied Ali der nächste legendäre Drummer. Er spielt hier allerdings manchmal sehr zurückhaltend, mit Besen, sein Sound (nicht nur an den Becken, finde ich) ist aber wie @vorgarten herausstreicht wirklich wunderschön. Nach dem Vorgänger (die zwei finden sich auch direkt nacheinander in „The Complete Remastered Recordings on Black Saint & Soul Note Volume 2“ von Murray) ist das jedenfalls wieder ein ganzes Stück toller und ich möchte da das Band-Argument gleich nochmal bemühen, weil die Band hier einfach passt. Sie kriegt auch Raum, vor allem Sonelius Smith. Bei aller Band-Dienlichkeit gibt es hier auch wieder zahlreiche grossartige Murray-Momente. Sein Einstieg in „Doni’s Song“ ist Gänsehaut pur – auch da Ali an den Besen, Smith passend sparsam und interessant, Morris fast als zweite Stimme zum Sax dazu. Ich finde das alles sehr souverän und überzeugend gemacht hier – bis auf den Gesang, der aber immerhin nicht grad schmerzhaft ist.

Und fragt nicht, warum ich direkt ins Jahr 1993 gesprungen bin … hab einfach die nächste CD aus der Box gezogen. Das Big Band-Album für DIW, „MX“ und das Album mit Allen Lowe folgen …

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